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Auf der Überholspur

Demonstrationsnetzwerk Ackerbohne/Erbse legt Versuchsergebnisse vor

Wie Landwirte den Anbau von Körnerleguminosen in der Praxis ausweiten und die Verarbeitung von Leguminosen in Deutschland verbessern können, hat das Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne untersucht.

Lesezeit: 3 Minuten

Die steigende Nachfrage nach heimischen Eiweiß-Futtermitteln und Eiweißkomponenten für den Fleischersatz, die steigenden Düngerpeise sowie mehr gesellschaftlicher Fokus auf Biodiversität, vielgliedrigere Fruchtfolgen und Bodengesundheit - Leguminosen sind voll im Trend, wie Praktiker und Wissenschaftler aus dem Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne berichten.

Wie können wir den Anbau von Körnerleguminosen in der Praxis ausweiten und die Verarbeitung von Leguminosen in Deutschland verbessern? Dieser Frage ist das Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne in den vergangenen sechs Jahren zusammen mit 75 Landwirten und nachgelagerten Betrieben nachgegangen (45 konventionell und 30 ökologisch). Hier schlaglichtartig einige Beiträge und Schlußfolgerungen aus der Abschlussveranstaltung des Netzwerkes am 27.10. 2021:

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  • Die Ackerbohnenpreise steigen kontinuierlich an, so die Fachhochschule Südwestfalen.
  • Die Förderbedingungen durch die GAP oder die Länder spielen für den Umfang des Leguminosenanbaus eine große Rolle.
  • Ackerbohnen sind im Trend: Sie haben mehr Rohprotein als Erbsen in der Fütterung, und würden auch zunehmend für die menschliche Ernährung wieder interessant, so Werner Vogt-Kaute von der Ökoberatungsgesellschaft GmbH. Hier fehle es aber noch an Aufklärung der Verbraucher: „Es müssen nicht immer Kichererbsen sein,“ erläuterte der Vogt-Kaute als Beispiel, „auch aus Ackerbohnen lassen sich Falafel herstellen“.



    Derzeit liege der Selbstversorgungsgrad bei Öko-Ackerbohnen und -Erbsen bei nur 50-60 %, die Preise lägen im Biobereich bei konstant 40-44 €/dt. Viel Ware käme aus dem Baltikum. Mittlerweile sei klar, dass Erbsen und Ackerbohnen für Hühner, Schweine und Rinder ein wertvolles Futter sind. Die einzige Ausnahme sei: Vicin- und Convicinhaltige Ackerbohnen sind bei Geflügel, Tanninhaltige Ackerbohnen und Erbsen in der Schweinefütterung zu begrenzen.



    Beim Einsatz in der menschlichen Ernährung sei vor allem der Bohnenkäfer ein Problem: Gegenmittel sind Einfrieren der Bohnen oder die Fotosortierung. Phyrethrum, das aus den Blüten von Chrysanthemen-Arten durch Pulverisieren oder Extraktion gewonnen wird, wirkt hingegen nicht gut, so Vogt-Kaute. Was den Absatz an die Endverbraucher bremst, ist außerdem, dass es zu wenig kleine Gebinde gäbe.
  • Den Ökoanbau von Ackerbohnen auf einem Standort in Schleswig-Holstein stellte Astrid Hansen aus Bentfeld vor. Der Betrieb hat sich für die Produktion von Ackerbohnen-Saatgut entschieden, weil diese mit dem feuchten Klima hinsichtlich Standfestigkeit und Ernte besser zurechtkommen als Erbsen.



    Gesät wird nach Zwischenfrucht (70 kg Roggen/1,5 kg Raps, 15 kg Pannonische Wicke/ha) und pfluglosem Umbruch ab Bodentemperaturen von 8 Grad im dritten Jahr nach Kleegras mit 6 Jahren Anbaupause. Die Claydon-Direktsaatmaschine legt 38 Kö/qm ab. Als Untersaat sind 5 kg M2 Weidelgras und Weißklee und 1 kg Leindotter im Einsatz. Dadurch ist im Bestand keinerlei mechanische Unkrautbekämpfung nötig, so Hansen.



    Die Düngung mit Elementarschwefel erfolgt im Herbst, und vor allem zur Blüte sei die Wasserversorgung wichtig. Gute Nerven brauche man allerdings bei der Ernte, so die Landwirtin: Diese findet teils erst Anfang Oktober statt, wenn die Stängel hinreichend durchgetrocknet sind. Die Erträge schwanken auf dem Öko-Betrieb zwischen 25 und 40 t/ha.
  • Eine Erzeugergemeinschaft für konventionelle Erbsen hat die Bauernland GmBh aus Grimma auf die Beine gestellt. Geschäftsführer Wolfgang Vogel schätzt, dass Körnerleguminosen künftig an Bedeutung gewinnen. So sei sein Standort der Bauernland GmbH im sächsischen Grimma zu 99 % rotes Gebiet. Da es für Ackerbohnen zu trocken sei, baut Vogel Körnererbsen an.



    Seit 2016 besteht ein Vertragsanbau für die Emslandstärke, hier würden bei Erträgen von zwischen 40-45 dt/ha rund 25 €/dt gezahlt. Der mehrjährige Anbauvertrag sei über die Erzeugergemeinschaften abgeschlossen, die u.a. 400 ha Erbsen vermarktet, so Frau Lehmitz, die in der Erzeugergemeinschaft tätig ist.

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