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Der Boden kann Landwirte vom Klimaschutz nicht verschonen

Der Boden speichert in Deutschland mehr Kohlenstoff als erwartet. Das ergibt sich aus dem erstmals erhobenen Bodenzustandsbericht, den Landwirtschaftsministerin Klöckner heute entgegen genommen hat. Grund zum Zurücklehnen beim Klimaschutz in der Landwirtschaft sieht Klöckner allerdings nicht.

Lesezeit: 3 Minuten

Mehr als 2 Mrd. Tonnen Kohlenstoff sind in den landwirtschaftlichen Böden Deutschlands gespeichert. Die Wald- und Agrarökosysteme speichern damit zusammen so viel organischen Kohlenstoff wie Deutschland bei dem derzeitigen Emissionsniveau in 23 Jahren als CO2 emittiert, berichtete Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner heute in Berlin zum Weltbodentag bei der Präsentation des Bodenzustandsberichtes. Das sei mehr als vorher erwartet worden war, so Klöckner weiter. Sie wertet die Ergebnisse als Beleg dafür, dass die Landwirtschaft Teil der Lösung des Klimawandels ist.

Zurücklehnen wäre der falsche Schluss

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Die Bestätigung der enormen CO2-Senke im Boden interpretiert Klöckner jedoch nicht als Entlastung für die Landwirtschaft davor, auch Verantwortung für den Klimaschutz zu übernehmen. „Zu sagen, wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und lehnen uns zurück, wäre der falsche Schluss“, sagte Klöckner. Im kommenden Frühling will die Bundesregierung ihr Klimaschutzgesetz vorlegen, in dem auch Maßnahmen beschrieben werden sollen, mit denen die Landwirtschaft zu Treibhausgaseinsparungen beitragen muss. Von Seiten der Landwirtschaft wird immer wieder die Hoffnung artikuliert, auf Grund der Bereitstellung der großen CO2-Speicher im Boden von harten Einschnitten beim CO2-Ausstoß für den Sektor Landwirtschaft verschont zu bleiben.

Klimarelevant ist die Veränderung der Vorräte

Eine umfangreichere Aussagekraft werden die Daten aus dem Bodenzustandsbericht erst bekommen, wenn dieser, wie geplant, in 10 Jahren erneut durchgeführt wird. „Klimarelevant sind nicht die Kohlenstoffvorräte, sondern die Veränderung“, begründete Prof. Dr. Heinz Flessa, Direktor des Thünen Instituts für Agrarklimaschutz, welches die groß angelegte Bodenzustandserhebung durchgeführt hatte. Die Landwirtschaft trage die Verantwortung, die Kohlenstoffvorräte zu erhalten und zu bewahren. Flessa warnte jedoch vor voreiligen Schlüssen. Das Thema Humusaufbau sei dafür zu komplex. Ein Humusaufbau könne positiv wie negativ sein, etwa dann, wenn dieser zu Nährstoffüberhängen führe.

Ergebnisse sollen in Ackerbaustrategie eingehen

Klöckner will die Erkenntnisse aus dem Bodenzustandsbericht in ihre geplanten Ackerbau- und Grünlandstrategien einfließen lassen und dann auch Fördertatbestände daraus definieren. „Guter und gesunder Boden ist die Grundlage für eine wohlhabende Gesellschaft“, sagte Klöckner. Die Versorgung von künftig 10 Mrd. Menschen auf der Erde sei nicht durch einen „Teilausstieg aus der Produktion“ zu erreichen, so Klöckner weiter. Es dürfe bei der Erhöhung der Effizienz jedoch auch nicht der Boden aus dem Blick fallen, erklärte sie.

Mehr als 120.000 Bodenproben genommen

Ein aktueller und einheitlicher Datensatz, der den Kohlenstoffgehalt der Böden für das gesamte Bundesgebiet misst, fehlte bislang. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die Bodenzustandserhebung mit 3 Mio. € unterstützt. In enger Zusammenarbeit mit mehr als 3.100 Landwirten wurden dafür in sechs Jahren, zwischen 2012 und 2018, mehr als 120.000 Bodenproben genommen und analysiert. Die letzten Beprobungen erfolgten noch bis Herbst 2018. Die Analyse aller Proben fand im Thünen Institut in Braunschweig statt, so dass alle vergleichbar sind. Untersucht wurden die Kohlenstoffvorräte in den obersten 100 cm landwirtschaftlich genutzter Böden, gemessen wurden Sauerstoffversorgung, Humusbildung und organische Kohlenstoffvorräte.

Ergebnisse und Details aus dem Bodenzustandsbericht gibt es auf der Homepage des BMEL zum Nachlesen.

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