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Der Kunde entscheidet, wie Kartoffeln erzeugt werden

Die NRW-Landesvorsitzende der Grünen, Mona Neubaur, hat mit dem Deutschen Kartoffelhandelsverband (DKHV) über die Herausforderungen der Branche durch die Ökologisierung der Landwirtschaft gesprochen.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei einem Rundgang bei der Firma Hans Willi Böhmer Verpackung und Vertrieb GmbH & Co.KG in Mönchengladbach hat sich Mona Neubaur, die Vorsitzende der Grünen in Nordrhein-Westfalen, einen Einblick in die Betriebsabläufe der Kartoffelbranche verschafft.

Kernthema der Gespräche mit DKHV-Präsident Thomas Herkenrath, DKHV-Geschäftsführer Dr. Sebastean Schwarz und Böhmer-Qualitätsmanagerin Nora Lehmann war die Ökologisierung der konventionellen Landwirtschaft und ihre Herausforderungen für die Kartoffelwirtschaft. Dabei wurden auch Sachfragen zur Sortenvielfalt, zu nachhaltigen Produktionsweisen, zur Zertifizierung und zum Umgang mit Pflanzenschutzmitteln offen diskutiert.

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Lehmann machte während der Betriebsführung am Beispiel des Drahtwurm-Schädlingsbefalls deutlich, dass ein zu restriktiver Umgang mit Pflanzenschutzmitteln katastrophale Auswirkungen auf die heimische Kartoffelernte haben kann – mit zum Teil existenzbedrohenden Folgen vor allem für die kleinen und mittelständischen Landwirtschaftsbetriebe in der Region. „Eine Abgrenzung von landwirtschaftlichen Nutzflächen für den Kartoffelanbau, auf denen auch ein notwendiges Maß an Pflanzenschutz möglich ist, und ökologischen Vorrangflächen ist notwendig“, so Lehmann.

Neubaur betonte mit Blick auf den Erfolg der NRW-Grünen bei den Kommunalwahlen: „Die Menschen wollen mehr Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion. Deshalb müssen wir die Agrarförderung konsequent auf Nachhaltigkeit ausrichten und die Landwirte auf lokaler, regionaler, nationaler und EU-Ebene bei der schrittweisen Umstrukturierung ihrer Betriebe unterstützen."

Um die Existenz der Landwirte dauerhaft zu sichern müssten regionale Wertschöpfungsketten erhalten und ausgebaut werden - auch als Gegenmodell zur Abhängigkeit von globalisierten Märkten, so Neubaur. Darüber hinaus betonte sie, Landwirte könnten so Teil der Lösung für die Klima- und Artenverlustkrise werden.

Für die Kartoffelbranche bedeutet das, dass „wir beim Thema Nachhaltigkeit die Wertschätzung des Kunden dafür auch an der Supermarktkasse spüren müssen“, so DKHV-Präsident Thomas Herkenrath.

Einigkeit herrschte im Punkt Verbraucherbildung. Hier legte Herkenrath den Finger in die Wunde und verwies auf das Spannungsfeld zwischen den hohen ökologischen Erwartungen der Verbraucher an ein landwirtschaftliches Produkt und der letztendlichen Kaufentscheidung, die oft zugunsten des niedrigsten Preises ausfällt. „Hier müssen wir gemeinsam mit der Politik mehr Aufklärungsarbeit leisten und auch den Lebensmitteleinzelhandel bei der Preisgestaltung mit in die Verantwortung nehmen“, so Herkenrath.

„Es gibt viele Betriebe, die sich für eine Umstellung auf ökologischen Anbau interessieren“ ergänzte Lehmann, „aber der Lebensmitteleinzelhandel kann diese Mengen aktuell nicht abnehmen, weil die Nachfrage nicht da ist. Denn anstelle von Bio, nachhaltig, naturnah oder regional zählen bei der Kaufentscheidung oft vor allem Preis und Optik.“ An dieser Stelle seien gemeinsame Bemühungen für mehr Verbraucheraufklärung seitens Politik, Wirtschaft und Verbänden gefragt.

Auch der Lebensmitteleinzelhandel müsse sich der Verantwortung bewusst sein, dass der Mehrwert der Produkte sich auch in einer fairen Preisgestaltung wiederfinden muss, hieß es.

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