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Deutscher Wetterdienst: 2022 deutlich zu warm und zu trocken - und so geht es weiter

Der amtliche Wetterdienst rechnet auch für 2023 und die Folgejahre mit einem tendenziell zu warmen und niederschlagsarmen Wetter.

Lesezeit: 3 Minuten

Das vergangene Jahr war eines der trockensten der letzten 60 Jahre. Wie der Leiter der Abteilung Klimaüberwachung des Deutschen Wetterdienstes (DWD), Dr. Andreas Becker, heute in Berlin berichtete, lag das Gebietsmittel der Bodenfeuchte für das gesamte Jahr 2022 auf Platz drei hinter den Dürrejahren 2018 und 2020 der sehr trockenen Jahre seit 1961. Bezogen auf die Sommermonate war es sogar das trockenste Jahr.

Eine Normalisierung habe erst mit den bundesweit intensiven Niederschlägen im September stattgefunden, so Becker. Im gesamten Jahresverlauf seien im deutschen Mittel jedoch nur 670 Liter pro Quadratmeter und damit rund 15 % Regen weniger als in der Referenzperiode 1961-1990 gefallen.

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Neue Temperaturrekorde

Hinzu kamen laut Becker eine ausgesprochen lange Sommersaison und mehrere intensive Hitzewellen, bei der sogar in einer der nördlichsten DWD-Messstationen (Hamburg-Neuwiedenthal) am 2. Juli 2022 eine neue Rekordtemperatur von 40,1 Grad Celsius gemessen worden sei. Die Jahresdurchschnittstemperatur lag mit 10,5 Grad Celsius um 2,3 Grad über dem langjährigen Mittel.

Im Verlauf dieser extremen Witterung sei regional die Nutzung von Trinkwasser reglementiert worden, in der Landwirtschaft habe man vor allem bei Kartoffeln, Zuckerrüben und Mais Ertragseinbußen verzeichnet. Auch sei mit 4.500 ha eine Rekordfläche an Wald verbrannt, so der DWD-Bereichsleiter. Für ihn steht fest: „Die Folgen des Klimawandels sind keine abstrakte statistische Kenngröße mehr, sondern belasten zunehmend Deutschlands sichere Versorgung.“

Wasserspeicherungsfähigkeit der Alpen nimmt ab

Mittelfristig kann Becker keine Entwarnung geben: Wegen der tendenziell geringen Neuschneemengen und Verlust von Gletschereis sinkt der Stellenwert der Alpen als Wasserspeicher. Damit drohe immer öfter Niedrigwasser in den dort entspringenden Flüssen mit den entsprechenden Folgen für Energie- und Transportwesen.

Zudem lassen die aktuellen Prognosen wieder einen zu warmen Sommer erwarten. Der Deutsche Wetterdienst berechnet aktuell für den Zeitraum Juni bis August 2023 für den Norden und Westen leichte Tendenzen für wärmere Bedingungen sowie für den Süden und Osten moderat hohe Wahrscheinlichkeiten für überdurchschnittliche Temperaturen. Auch für die Jahre 2023 bis 2027 sagen die Modelle mit hoher Wahrscheinlichkeit bundesweit wärmere Temperaturen und verbreitet trockenere Bedingungen voraus.

Kommunen bauen Fernwasserversorgung aus

Kein Wunder, dass sich erste Kommunen auf solche Extremsituationen vorbereiten. In einem aktuellen Beitrag des Bayerischen Rundfunks (BR) wird gezeigt, welche Folgen länger anhaltende Trocken- oder Dürreperioden auch in Deutschland haben. So kann sich das mittelfränkische Markt Erlbach seit 2018 nicht mehr vollumfänglich aus den eigenen Quellen mit Trinkwasser versorgen, da die Schüttleistung deutlich nachgelassen hat. Hier wie auch andernorts setzt man inzwischen auf den Bau von Fernwasserleitungen, um die Trinkwasserversorgung wieder zukunftsfest zu machen.

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