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Düngeverordnung: Brandenburger Bauern fordern plausible Datengrundlage für Nitratmessung

Die Folgen der unplausiblen Nitratmessungen in Brandenburg tragen viele Landwirte, die ihre Flächen zuvor vorbildlich bewirtschafteten. Unmittelbar betroffen ist auch Bauernpräsident Wendorff selbst.

Lesezeit: 3 Minuten

Für den richtigen und geeigneten Schutz des Grundwassers in Brandenburgs Böden ist eine zeitgemäße, technisch einheitlich standardisierte, zuverlässige und plausible Datengrundlage erforderlich. So das Fazit einer Videokonferenz des Landesbauernverbandes am Mittwoch, in der sich mehr als 70 Landwirtinnen und Landwirte zur Sachlage des Düngerechts im Land Brandenburg und einer im Raum stehenden nochmaligen Ausweitung der nitratbelasteten Gebiete informierten. Vortragende waren LBV-Präsident Henrik Wendorff sowie die Rechtsanwälte Dr. Matthias Peine und Dr. Konrad Asemissen.

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Aktuell werden durch das Land Brandenburg Daten durch Grundwassermessungen an ca. 2.100 Messstellen erhoben. Baulicher Zustand, Alter und die Positionierung der Messeinrichtungen sind landesweit äußerst heterogen, erklärt der LBV weiter.

Werte von Messstellen auf belasteten Flächen wie etwa von Klärwerken, in der Nähe von Robinienhainen mit hohen Nitratanreicherungen oder auf Terrains mit historisch bedingten Altlasten führten aber insbesondere im Vergleich mit benachbarten Bewirtschaftern zu nicht nachvollziehbaren Messergebnissen, ärgern sich die Bauern. Gleichzeitig bilden diese Messungen jedoch die Grundlage der im Januar 2021 novellierten Brandenburger Düngeverordnung, bei der auch die Gebiete mit hoher Nitratbelastung im Grundwasser, die so genannten roten Gebiete, neu ausgewiesen wurden.

Düngeverschärfung: Für das Ausbringen von Düngemitteln in diesen Gebieten schreibt die Düngeverordnung einen Katalog von strengen Auflagen vor. Härteste Restriktion ist hierbei die Düngung von nur noch 80 % des errechneten Nährstoffbedarfs der Kulturen, was sich unmittelbar auf die Qualität und Quantität der Ernteerzeugnisse auswirkt. Hinzu kommen die Herausforderungen des natürlich benachteiligten Standorts Brandenburg mit sanddominierten, eher nährstoffarmen Böden und sehr geringen Jahresniederschlägen.

Landwirte sind die Leidtragenden

Die Folgen der unplausiblen Nitratmessungen tragen viele Landwirtinnen und Landwirte, die ihre Flächen zuvor vorbildlich bewirtschafteten, so Wendorff weiter. Sie müssen spätestens seit der Neuregelung 2021 betriebswirtschaftlich einschneidende, verschärfte Düngeregelungen auf einer Grundlage von Messdaten einhalten, die häufig nicht erklärbar sind.

Unmittelbar betroffen von den Folgen einer unklaren Datenlage an den Grundwasser-Messstellen ist auch Biolandwirt Wendorff selbst, dessen Flächen im roten Gebiet liegen. Sein Fazit: „Wir sind sehr dicht dran an den Ursachen eines fehlerhaften Systems. Leider ändert das im Augenblick nichts an den bestehenden Restriktionen der aktuellen Düngeverordnung, die in ausgewiesenen nitratbelasteten Gebieten den Düngungsbedarf massiv drosselt. Wir halten daran fest, dass nur eine datensichere und verursachergerechte Ausweisung der roten Gebiete den notwendigen Gewässerschutz und die Bewirtschaftung unserer Flächen gleichzeitig ermöglicht.“

Der LBV-Präsident weist noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass es ich in der Diskussion stets um Messungen der Grundwasserqualität in den oberen Schichten handelt, nicht aber um Messungen der Trinkwasserqualität in den tieferen Schichten des Grundwasserkörpers. Diese ist in keiner Weise beeinträchtigt.

Der Landesbauernverband schlägt vor, die Problematik des teilweise veralteten, heterogenen Messtellennetzes in Brandenburg in den Fokus zu nehmen und Methoden der Plausibilitätsmessungen durch Stütz-Messstellen zu überprüfen. In den kommenden Wochen wird man den Druck auf die politischen Verantwortlichen hochhalten, um zu sachgerechteren Lösungen zu kommen.

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