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Düngeverordnung: Höchste Effizienz ist gefragt

Die neuen Düngeregeln gehören neben den zunehmenden Wetterextremen zu den größten Herausforderungen im Getreideanbau.

Lesezeit: 4 Minuten

Die neuen Düngeregeln mit den gesetzlich festgelegten Bedarfswerten schränken die N- und P-Düngung vor allem im Wintergetreide deutlich ein. Somit zählt die Düngeverordnung (DüV) derzeit - zusammen mit Wetterextremen - die größte Herausforderung im Getreidebau.

Aus den scharfen Vorgaben folgt, dass die Düngung mehr denn je mit höchster Effizienz erfolgen muss. Weil die zusätzlichen Klimaveränderungen die Entwicklung des Getreides beeinflussen, wirken sie sich unmittelbar auf die Düngung aus. So haben zwei Jahre mit extremer Trockenheit in vielen Betrieben die Durchschnittserträge vermindert.

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Auch in diesem Jahr ist es bislang noch viel zu trocken. Hochwertiger Backweizen wird sich wegen der restriktiven Gesetzeslage wohl nur noch auf Standorten mit mittlerer Ertragserwartung bei guten Bedingungen produzieren lassen. Allerdings geben die Qualitätsprämien derzeit nur geringe Anreize für eine Backweizenproduktion.

Am Anfang steht die DBE: Wer seine Düngestrategie plant, muss vor der ersten Maßnahme laut DüV den Düngebedarf ermitteln. Im Zuge der kürzlich beschlossenen Novellierung ist die Bedeutung der Bedarfsermittlung weiter gestiegen. Zudem gilt eine Aufzeichnungspflicht: So muss man jede Düngemaßnahme ab sofort innerhalb von zwei Tagen dokumentieren. Grundsätzlich ermittelt man den Düngebedarf, indem man die gesetzlich festgelegten Bedarfswerte um Standortfaktoren wie Vorfrucht oder Humusgehalt der Fläche korrigiert.

Wegen der geringen Erträge in den letzten Jahren mussten viele Landwirte in dieser Saison ihre Erträge und damit auch den Düngebedarf nach unten anpassen. Prekär wird die Lage für einige Betriebe, wenn ab 2021 in den roten Gebieten die bereits beschlossene weitere Begrenzung der Düngung erfolgt.

Hier einige Tipps für ein effizientes Düngen:

Aus den strengen Reglementierungen folgt, dass bei der Düngung künftig alle Vorzeichen auf „Effizienz“ liegen müssen. Damit das gelingt, ist Folgendes zu berücksichtigen:

  • Wer organische Dünger einsetzen will, sollte das frühzeitig tun. Ein früher Termin verbessert die Effizienz, weil mehr Zeit für die Umsetzung des organisch gebundenen Stickstoffs verbleibt. Die DüV verpflichtet jedoch, die Mindestanrechenbarkeiten zu beachten. Bei Rindergülle liegen sie neuerdings bei 60% und bei flüssigen Gärresten sowie Schweinegülle bei 70%. Diese Werte lassen sich nur bei bodennaher Ausbringung erreichen. Gegenüber dem Schleppschlauch verbessern das Einschlitzen von Gülle bzw. der Einsatz von Schleppschuhen die Wirkung. Zusätzlich fördert das Verfahren „Ansäuerung der Gülle“ die Ausnutzung des gedüngten Stickstoffs, weil es die Ammoniakverluste reduziert.



  • Weil die Effizienz nach Versuchen der LWK Niedersachsen abnimmt, wenn man die Anzahl der Teilgaben reduziert, empfiehlt es sich, künftig eher eine Zwei- (Roggen), Drei- (Gerste, Blattfruchtweizen, Triticale) bis Viergabenteilung (Stoppelweizen) zu verfolgen.



  • Effizienzversuche zu N-Formen haben gezeigt, dass es zwischen KAS und Harnstoff keine Unterschiede gibt. Demgegenüber fällt AHL allerdings ab. Beim Harnstoff ist zu beachten, dass er ab diesem Jahr als Kopfdünger gesetzlich nur noch mit Ureasehemmerzusatz ausgebracht werden darf.



  • Um die Freisetzung des Stickstoffs zu prüfen, kann man die Pflanzenversorgung über den Nitratgehalt mithilfe verschiedener Methoden in der Vegetationsperiode überprüfen. Die bewährteste Methode ist die Nitratanalyse (Nitracheck). Zudem gibt es Geräte wie das Laqua twin und den N-Tester. Der optimale Zeitpunkt für den Einsatz ist die beginnende Schossphase Anfang bis Mitte April.



  • Ohne Schwefel (S) wirkt der Stickstoff nicht. Bei der organischen Düngung ist zu beachten, dass der enthaltene Schwefel erst umgesetzt werden muss, bevor die Pflanzen ihn nutzen können. Der Bedarf im Frühjahr lässt sich mit einem Schwefelschätzrahmen ermitteln. In der Regel empfehlen sich zu Weizen 30 kg/ha S, zu den übrigen Getreidearten 20 kg/ha S.



  • Wichtig ist es letztendlich auch, vor jedem Start mit dem Düngerstreuer die Querverteilung zu prüfen. Denn Streufehler können empfindliche Ertragseinbußen nach sich ziehen. Lohnenswert ist es in diesem Zusammenhang auch, die Düngerqualität zu prüfen. Inhomogene Ware lässt sich kaum auf eine gute Querverteilung einstellen.

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