Dürretoleranz: Gentechnisch veränderter HB4-Weizen könnte die Welt erobern
In Argentinien bauen immer mehr Farmer den veränderten Weizen HB4 an. Er könnte auch bei Trockenheit zur Welternährung beitragen. Konventionelle Weizenbauern fürchten dagegen EU-Strafen und Nachteile.
Das ARD-Studio Südamerika berichtete kürzlich über Erfolge von gentechnisch verändertem Weizen in Argentinien. Dadurch hätten Bauern trotz Dürre noch gute Erträge einfahren können.
Die Technologie HB4 habe eine Biochemikerin zusammen mit der staatlichen argentinischen Wissenschaftsbehörde und dem Gentech-Unternehmen Bioceres entwickelt. Hierbei haben die Wissenschaftler Weizen gentechnisch so verändert, dass er trockenresistenter wird. Dazu haben sie dem Weizengenom ein Sonnenblumen-Gen eingesetzt. Dadurch werde die Pflanze sehr viel anpassungsfähiger an Trockenheit, was höhere Erträge auch in Regionen, in denen es weniger Niederschläge gibt, ermögliche, zitiert die ARD die Forscher.
So sei der neue Weizen für die argentinischen Entwickler eine Antwort auf die Ernährungskrise. Sie wünschen sich, dass in möglichst vielen Ländern eine Import-Genehmigung für den veränderten Weizen zu erreichen ist. Bioceres ist sich sicher, dass man die Wissenschaft nutzen kann, um die weltweite Ernährungssicherheit zu gewährleisten.
Konventionelle Getreidebauern lehnen Genweizen ab
Argentinien ist mit durchschnittlich 14 Mio. t Weizen pro Jahr der siebtgrößte Exporteur der Welt. Im Mai hat die Regierung Anbau und Handel des HB4-Weizens genehmigt. Laut ARD-Studio haben sich daraufhin aber nicht nur Ökobauern beschwert, sondern auch die Anbauer konventionellen Weizens. Ihnen machen mögliche Strafen bisheriger Abnehmer Sorgen, die diese aus Angst vor Kontaminierung des konventionellen Weizens verhängen könnten. Das Getreideexportzentrum wird mit dem Statement zitiert, dass man kein einziges Korn HB4-Weizen in Lieferungen akzeptieren werde, weil das auf absolute Ablehnung des Marktes stoßen wird.
Allerdings bröckelt der Widerstand offenbar, erfuhr die ARD weiter. Der neue Gen-Weizen werde zwar vorerst nur von 250 lizensierten Betrieben angepflanzt. Doch Brasilien, wichtigster Abnehmer von argentinischem Weizen, habe inzwischen den Import und die Verwendung von Mehl aus HB4-Weizen genehmigt, Kolumbien, Australien und Neuseeland zogen nach und nun auch noch die USA. Der EU liegt ebenfalls ein entsprechender Genehmigungsantrag vor.
Kritiker weisen zudem darauf hin, dass Bioceres verschweigt, dass dem HB4-Weizen eine Resistenz gegen das Herbizid Glufosinat-Ammonium eingebaut wurde.
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Das ARD-Studio Südamerika berichtete kürzlich über Erfolge von gentechnisch verändertem Weizen in Argentinien. Dadurch hätten Bauern trotz Dürre noch gute Erträge einfahren können.
Die Technologie HB4 habe eine Biochemikerin zusammen mit der staatlichen argentinischen Wissenschaftsbehörde und dem Gentech-Unternehmen Bioceres entwickelt. Hierbei haben die Wissenschaftler Weizen gentechnisch so verändert, dass er trockenresistenter wird. Dazu haben sie dem Weizengenom ein Sonnenblumen-Gen eingesetzt. Dadurch werde die Pflanze sehr viel anpassungsfähiger an Trockenheit, was höhere Erträge auch in Regionen, in denen es weniger Niederschläge gibt, ermögliche, zitiert die ARD die Forscher.
So sei der neue Weizen für die argentinischen Entwickler eine Antwort auf die Ernährungskrise. Sie wünschen sich, dass in möglichst vielen Ländern eine Import-Genehmigung für den veränderten Weizen zu erreichen ist. Bioceres ist sich sicher, dass man die Wissenschaft nutzen kann, um die weltweite Ernährungssicherheit zu gewährleisten.
Konventionelle Getreidebauern lehnen Genweizen ab
Argentinien ist mit durchschnittlich 14 Mio. t Weizen pro Jahr der siebtgrößte Exporteur der Welt. Im Mai hat die Regierung Anbau und Handel des HB4-Weizens genehmigt. Laut ARD-Studio haben sich daraufhin aber nicht nur Ökobauern beschwert, sondern auch die Anbauer konventionellen Weizens. Ihnen machen mögliche Strafen bisheriger Abnehmer Sorgen, die diese aus Angst vor Kontaminierung des konventionellen Weizens verhängen könnten. Das Getreideexportzentrum wird mit dem Statement zitiert, dass man kein einziges Korn HB4-Weizen in Lieferungen akzeptieren werde, weil das auf absolute Ablehnung des Marktes stoßen wird.
Allerdings bröckelt der Widerstand offenbar, erfuhr die ARD weiter. Der neue Gen-Weizen werde zwar vorerst nur von 250 lizensierten Betrieben angepflanzt. Doch Brasilien, wichtigster Abnehmer von argentinischem Weizen, habe inzwischen den Import und die Verwendung von Mehl aus HB4-Weizen genehmigt, Kolumbien, Australien und Neuseeland zogen nach und nun auch noch die USA. Der EU liegt ebenfalls ein entsprechender Genehmigungsantrag vor.
Kritiker weisen zudem darauf hin, dass Bioceres verschweigt, dass dem HB4-Weizen eine Resistenz gegen das Herbizid Glufosinat-Ammonium eingebaut wurde.