Damit die Unkrautbekämpfung in Ackerbohnen effektiv ist
Ein unkraut- und ungrasfreies Saatbeet ist die Basis, damit sich Ackerbohnen gut entwickeln. Welche chemischen und mechanischen Maßnahmen helfen, erklärt Manja Landschreiber (LWK Schleswig-Holstein)
Die ersten Ackerbohnen wurden bereits gesät, die Aussaat ist mit begrenztem Risiko aber bis Mitte April möglich. Die Ackerbohne besitzt einerseits einen hohen Keimwasserbedarf und andererseits einen erhöhten Wasserbedarf während der Blüte. Somit ist eine Saattiefe von 6 bis 10 cm anzustreben. Die Kunst ist, das Saatkorn an die feuchte Bodenschicht gleichmäßig abzulegen – ohne es “reinzuschmieren". Denn trotz ihres großen Saatkorns benötigen die Bohnen ein gut abgetrocknetes Saatbett.
Unkrautbekämpfung im Vorauflauf
Die Herbizidmaßnahme muss im Vorauflauf erfolgen. Eine Möglichkeit, Unkräuter im Nachauflauf zu bekämpfen, besteht nicht mehr. Aufgrund des späten Reihenschlusses hilft die Kultur anfänglich bei der Unkrautunterdrückung nicht mit. Die Wirkstoffauswahl und die Aufwandmenge richten sich vorrangig nach den Fragen:
1. Ist es ein Ackerfuchsschwanz-Standort? 2. Ist mit hohem Ausfallrapsbesatz zu rechnen?
Sind beide Pflanzen vorhanden, bedingt das den Einsatz des Wirkstoffes Aclonifen. Besonders Ausfallraps ist ausschließlich durch Aclonifen zu bekämpfen. Mittel, die diesen Wirkstoff enthalten, sind z.B. Bandur oder Novitron DamTec. Bandur hat die Auflage NW 800: Der Einsatz auf drainierten Flächen ist erst ab dem 16. März möglich. Novitron DamTec hat aufgrund der geringen Wirkstoffmenge keine Dränauflage.
Für die Wirkung der Bodenherbizide ist die Bodenfeuchte entscheidend. Zu beachten ist aber: Stärkere Niederschläge nach dem Einsatz von Bandur können den Wirkstoff in den Keimhorizont waschen und so dafür sorgen, dass es bei Ackerbohnen zu einer Weißfärbung kommen kann. Aufgrund der langen Auflaufphase bis zum Durchstoßen besteht generell ein langes Anwendungsfenster für die Vorauflaufherbizide. Weitere Herbizidempfehlungen in Ackerbohnen können Sie der Übersicht entnehmen.
Für die Anwendung von Boxer und Stomp Aqua gelten folgende verschärfte Auflagen:
NT145: Das Mittel ist mit einem Wasseraufwand von mind. 300l/ha auszubringen. Das Mittel darf nur mit einem Gerät ausgebracht werden, das in der jeweils aktuellen Liste der abdriftmindernden Geräte mit 90% Adriftminderung eingetragen ist (auf der gesamten Fläche)
NT146:Die Fahrgeschwindigkeit bei der Ausbringung darf 7,5 km/h nicht überschreiten.
NT170:Die Windgeschwindigkeit darf bei der Ausbringung 3m/s nicht überschreiten.
Für Clomazone gelten, neben den Gewässerabstandsreglungen, die Auflagen:
NT127: Die Anwendung des Mittels darf ausschließlich zwischen 18 Uhr abends und 9 Uhr morgens erfolgen, wenn Tageshöchsttemperaturen von mehr als 20°C Lufttemperatur vorhergesagt sind. Wenn Tageshöchsttemperaturen von über 25°C vorhergesagt sind, darf das Mittel nicht angewendet werden.
NT149: Der Anwender muss in einem Zeitraum von einem Monat nach der Anwendung wöchentlich in einem Umkreis von 100 m um die Anwendungsfläche prüfen, ob Aufhellungen an Pflanzen auftreten. Diese Fälle sind sofort dem amtlichen Pflanzenschutzdienst und der Zulassungsinhaberin zu melden.
Clomazonehaltige Produkte, wie Gamit 36 AMT und Centium 36 CS (Ausnahme: Novitron DamTec) müssen bis 5 Tage nach der Saat ausgebracht werden.
Auf ökologischen Vorrangfläche Unkräuter nur mechanisch beseitigen
Auf Grundlage der EU-Entscheidung dürfen Leguminosen, die als Greening (Ökologische Vorrangflächen) angerechnet werden sollen, nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden! Hier besteht die Möglichkeit, das Unkraut mechanisch zu bekämpfen (z.B. mittels Striegel und Hacke).
Beim Striegeln müssen trockene Bedingungen herrschen. Die erste Maßnahme ist das sogenannte Blindstriegeln (vor dem Auflaufen der Kultur). Hierfür ist die Ackerbohne eine sehr dankbare Kultur, da das Zeitfenster bis zum Auflaufen (abhängig vom Saattermin) doch relativ groß ist. Ziel ist es, die Unkräuter im sogenannten Fädchenstadium (ES 00-09) zu beseitigen. Die Kunst der weiteren Terminierung von Striegelmaßnahmen besteht darin, den Balanceakt zwischen Keimreizbildung und Pflanzenbeseitigung zu schaffen. Die Folgewitterung – besonders Regen – hat dabei einen entscheidenden Einfluss.
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Die ersten Ackerbohnen wurden bereits gesät, die Aussaat ist mit begrenztem Risiko aber bis Mitte April möglich. Die Ackerbohne besitzt einerseits einen hohen Keimwasserbedarf und andererseits einen erhöhten Wasserbedarf während der Blüte. Somit ist eine Saattiefe von 6 bis 10 cm anzustreben. Die Kunst ist, das Saatkorn an die feuchte Bodenschicht gleichmäßig abzulegen – ohne es “reinzuschmieren". Denn trotz ihres großen Saatkorns benötigen die Bohnen ein gut abgetrocknetes Saatbett.
Unkrautbekämpfung im Vorauflauf
Die Herbizidmaßnahme muss im Vorauflauf erfolgen. Eine Möglichkeit, Unkräuter im Nachauflauf zu bekämpfen, besteht nicht mehr. Aufgrund des späten Reihenschlusses hilft die Kultur anfänglich bei der Unkrautunterdrückung nicht mit. Die Wirkstoffauswahl und die Aufwandmenge richten sich vorrangig nach den Fragen:
1. Ist es ein Ackerfuchsschwanz-Standort? 2. Ist mit hohem Ausfallrapsbesatz zu rechnen?
Sind beide Pflanzen vorhanden, bedingt das den Einsatz des Wirkstoffes Aclonifen. Besonders Ausfallraps ist ausschließlich durch Aclonifen zu bekämpfen. Mittel, die diesen Wirkstoff enthalten, sind z.B. Bandur oder Novitron DamTec. Bandur hat die Auflage NW 800: Der Einsatz auf drainierten Flächen ist erst ab dem 16. März möglich. Novitron DamTec hat aufgrund der geringen Wirkstoffmenge keine Dränauflage.
Für die Wirkung der Bodenherbizide ist die Bodenfeuchte entscheidend. Zu beachten ist aber: Stärkere Niederschläge nach dem Einsatz von Bandur können den Wirkstoff in den Keimhorizont waschen und so dafür sorgen, dass es bei Ackerbohnen zu einer Weißfärbung kommen kann. Aufgrund der langen Auflaufphase bis zum Durchstoßen besteht generell ein langes Anwendungsfenster für die Vorauflaufherbizide. Weitere Herbizidempfehlungen in Ackerbohnen können Sie der Übersicht entnehmen.
Für die Anwendung von Boxer und Stomp Aqua gelten folgende verschärfte Auflagen:
NT145: Das Mittel ist mit einem Wasseraufwand von mind. 300l/ha auszubringen. Das Mittel darf nur mit einem Gerät ausgebracht werden, das in der jeweils aktuellen Liste der abdriftmindernden Geräte mit 90% Adriftminderung eingetragen ist (auf der gesamten Fläche)
NT146:Die Fahrgeschwindigkeit bei der Ausbringung darf 7,5 km/h nicht überschreiten.
NT170:Die Windgeschwindigkeit darf bei der Ausbringung 3m/s nicht überschreiten.
Für Clomazone gelten, neben den Gewässerabstandsreglungen, die Auflagen:
NT127: Die Anwendung des Mittels darf ausschließlich zwischen 18 Uhr abends und 9 Uhr morgens erfolgen, wenn Tageshöchsttemperaturen von mehr als 20°C Lufttemperatur vorhergesagt sind. Wenn Tageshöchsttemperaturen von über 25°C vorhergesagt sind, darf das Mittel nicht angewendet werden.
NT149: Der Anwender muss in einem Zeitraum von einem Monat nach der Anwendung wöchentlich in einem Umkreis von 100 m um die Anwendungsfläche prüfen, ob Aufhellungen an Pflanzen auftreten. Diese Fälle sind sofort dem amtlichen Pflanzenschutzdienst und der Zulassungsinhaberin zu melden.
Clomazonehaltige Produkte, wie Gamit 36 AMT und Centium 36 CS (Ausnahme: Novitron DamTec) müssen bis 5 Tage nach der Saat ausgebracht werden.
Auf ökologischen Vorrangfläche Unkräuter nur mechanisch beseitigen
Auf Grundlage der EU-Entscheidung dürfen Leguminosen, die als Greening (Ökologische Vorrangflächen) angerechnet werden sollen, nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden! Hier besteht die Möglichkeit, das Unkraut mechanisch zu bekämpfen (z.B. mittels Striegel und Hacke).
Beim Striegeln müssen trockene Bedingungen herrschen. Die erste Maßnahme ist das sogenannte Blindstriegeln (vor dem Auflaufen der Kultur). Hierfür ist die Ackerbohne eine sehr dankbare Kultur, da das Zeitfenster bis zum Auflaufen (abhängig vom Saattermin) doch relativ groß ist. Ziel ist es, die Unkräuter im sogenannten Fädchenstadium (ES 00-09) zu beseitigen. Die Kunst der weiteren Terminierung von Striegelmaßnahmen besteht darin, den Balanceakt zwischen Keimreizbildung und Pflanzenbeseitigung zu schaffen. Die Folgewitterung – besonders Regen – hat dabei einen entscheidenden Einfluss.