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Vorernte-Gespräch

Erste Ernteeinschätzung aus Sachsen-Anhalt

Für viele Betriebe wird 2020 zum dritten oder sogar vierten Mal in Folge eine unbefriedigende Ernte, so das Fazit bei Vorerntegespräch Sachsen-Anhalt. Die Lager beim Handel sind allerdings leer.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Bauernverband Sachsen-Anhalt hatte in der vergangenen Woche die Landhändler in Sachsen-Anhalt zu einem Vorernte-Gespräch eingeladen. Verbandspräsident Olaf Feuerborn begrüßte die Teilnehmer zum gemeinsamen Austausch, der nun zum dritten Mal in Folge vor dem Hintergrund einer starken Trockenheit stattfand. Die Witterung wird sich auch in diesem Jahr deutlich auf die Ernte auswirken.

Die Qualitäten von Getreide, Raps, Kartoffeln, Rüben und Futterpflanzen unterlagen bis zuletzt der Witterung und auch die Preise könnten schnell und stark schwanken. Zum jetzigen Zeitpunkt kann der Verband aber eine erste Einschätzung vornehmen. Zwar habe ein kühler Mai im Gegensatz zu 2018 und 2019 vielen Pflanzenbeständen durch die Trockenheit geholfen, doch insgesamt hätten die Getreidekulturen auf das fehlende Bodenwasser mit Reduzierung von ährentragenden Halmen und geringerem Kornansatz reagiert, berichtete Feuerborn.

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Auch Frostschäden seien zu verzeichnen. In den Kulturen Gerste, Roggen, Weizen und Raps rechnen viele Betriebe mit 15 – 25 % weniger Ertrag, als im Durchschnitt der Jahre von 2013 bis 2018, so der Verbandschef weiter. Die letzten Regentage hätten für Kulturen wie Weizen noch etwas gebracht, es bleibe aber deutlich zu trocken. Bei Raps zeichne sich schon jetzt eine deutliche Notreife ab. Die Trockenheit in Frühjahr 2020 habe zu geringen Erträgen bei Ackerfutter und Grünland geführt. Viele Betriebe hätten Probleme beim Anschluss von Futter und beim Anlegen von Futterreserven. Dazu kämen die deutlich zu niedrigen Milchpreise.

Bericht der Händler

Die Landhändler berichteten von weitgehend leeren Lägern in ihren Erfassungsgebieten, allerdings sind die Weizenvorräte weltweit auf einem Rekordhoch. Zudem wird eine große Maisernte vor allem in den USA erwartet, welche neben den hohen Lagerbeständen die Preise nach oben deckeln wird. Sehr wichtig für die aufnehmende Hand wird weiterhin die Qualitätsfrage sein, da sich an dieser die Verwendungsmöglichkeit der Ernte entscheidet.

Unsicherheit wegen der erwarteten Erträge zeigt sich auch in weniger Vorkontrakten. Bei diesen wird, in guten Preisphasen, bereits vorab ein Teil der Ernte vermarktet. Da unklar ist, wie die Ernte ausfallen wird, waren Betriebsleiter mit dem Vorkontraktieren jedoch vorsichtig, erklärten Landhändler und Praktiker einhellig.

Ministeriums-Vertreter sieht Nischenprodukte im Wachstum

Hans-Jürgen Schulz, Leiter der Abteilung 7 (Landwirtschaft, Gentechnik, Agrarmärkte, Veterinärwesen) im MULE, nahm ebenfalls am Vorerntegespräch teil und berichtete über die aktuellen Anbauzahlen. Auffällig sei, dass mehr für die Nischen produziert wird, etwa Hafer oder Dinkel. Außerdem habe, trotz geringerer Viehbestände, der Anbau von Futterpflanzen zugenommen. Das ist laut Schulz der unsicheren Futtersituation der letzten Jahre zuzuschreiben. Der Anbau von Winterweizen wurde deutlich zu Gunsten von Raps reduziert.

Olaf Feuerborn fasste am Ende der Veranstaltung zusammen: „Für viele Betriebe wird 2020 zum dritten oder sogar vierten Mal in Folge eine unbefriedigende Ernte. Auch wenn es weniger trockenheitsbedingte Ausfälle gibt, als in den letzten zwei Jahren, sehen wir überall, dass eine Menge Wasser fehlt. Ich hoffe, wir können zu guten Bedingungen dreschen, damit wir trotz allem möglichst gute Qualitäten einfahren.“

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