Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat Rohdaten, die sie für die Sicherheitsbewertung von Glyphosat herangezogen hat, freigegeben. Dazu gehören Studien, welche die Genotoxizität und Karzinogenität des Wirkstoffes bewerten.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat wie angekündigt die Rohdaten freigegeben, die bei der EU-Sicherheitsbewertung des Pflanzenschutzmittels Glyphosat verwendet wurden. Sie seien einer Gruppe von Abgeordneten des Europäischen Parlaments übermittelt worden, die einen offiziellen Antrag auf Einsicht in die Daten gestellt hatte, teilte die Behörde selbst mit. EFSA-Vertreter Dr. Guilhem de Seze betonte in der Mitteilung, dass die EU-Behörde sich nachdrücklich zur Offenheit bei ihren Risikobewertungen bekenne und diese Gelegenheit begrüße, die Transparenz der Glyphosat-Bewertung zu erhöhen.
Die freigegebenen Informationen umfassen den Angaben zufolge die Rohdaten aller Studien zur Genotoxizität und Karzinogenität, die bei der Glyphosat-Bewertung herangezogen wurden. Zusammen mit der EFSA-Schlussfolgerung und den Referenzunterlagen mit mehr als 6.000 Seiten lieferten die Rohdaten „genügend Informationen“ für eine vollständige und unabhängige Kontrolle der EU-Bewertung, unterstrich de Seze.
Die EFSA prüfe noch die jüngsten rechtlichen Entwicklungen im Umfeld der Offenlegung von Daten. Einstweilen sei man jedoch damit zufrieden, dass die EFSA ihrer Verantwortung zu Transparenz und dem Recht der Öffentlichkeit auf Information entspreche und gleichzeitig die Verpflichtungen in Bezug auf den Schutz wirtschaftlich sensibler Informationen erfülle.
Die EU-Behörde hatte bisher die Freigabe mit der Begründung abgewiesen, dass man damit wirtschaftlich sensible Daten der Unternehmen preisgebe. Dies war wiederum auf scharfe Kritik gestoßen.