EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg hat eine grundlegende Überarbeitung seiner Vorschläge für eine Novelle des EU-Saatgutrechts angekündigt. Im Anschluss an den Agrarrat vergangene Woche in Luxemburg erklärte Borg, diese Änderungen würden „nicht kosmetisch“ sein, sondern „radikal“.
Das Europaparlament hatte den Reformentwurf zum EU-Saatgutrecht im März zurückgewiesen. Kritisiert wurden damals insbesondere der Bürokratieaufwand, die befürchtete Beschneidung der Sortenvielfalt sowie zu viel Macht für die Kommission über delegierte Rechtsakte.
Borg räumte jetzt ein, auch die Mitgliedstaaten hätten im Rahmen einer Ratsaussprache Zweifel an einzelnen Punkten geäußert, beispielsweise an der geplanten Einbindung der Forstwirtschaft. Sie misstrauten dem Vorschlag jedoch im Gegensatz zum Parlament nicht grundsätzlich. Borg sieht ein klares Signal, mit einem abgeänderten Vorschlag voranzuschreiten. Man müsse dann sehen, ob diese Anpassungen für das Europaparlament akzeptabel seien.