EU Parlament will mehr organische Dünger auf den Äckern
Düngemittel sollen künftig EU-weit mit einem europäischen Gütesiegel versehen und bevorzugt aus organischen Stoffen hergestellt werden. Das Europäische Parlament (EP) beschloss heute, verstärkt Bio- und Recyclingmaterial als Dünger heranzuziehen. Cadmiumhaltige Phosphatdünger und Importe sollen zurückgedrängt werden.
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Düngemittel sollen künftig EU-weit mit einem europäischen Gütesiegel versehen und bevorzugt aus organischen Stoffen hergestellt werden. Das Europäische Parlament (EP) beschloss heute, verstärkt Bio- und Recyclingmaterial als Ausgangsmaterial für Dünger heranzuziehen. Cadmiumhaltige Phosphatdünger sowie importierte Nährstoffe sollen zurückgedrängt werden.
Der Gesetzentwurf zielt darauf ab, die Abhängigkeit der EU von Import-Dünger aus Drittstaaten zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft von Biomasse in der Europäischen Union anzukurbeln. Des Weiteren sieht der Legislativvorschlag neue Grenzwerte für Schwermetalle wie zum Beispiel Cadmium vor, die nach Ansicht des EU-Parlamentes eine Gefährdung für eine gesunde Lebensmittelproduktion und den Verbraucher darstellen. Nach der Abstimmung im Plenum muss das neue Gesetz nun noch im EU-Ministerrat verhandelt und beschlossen werden.
„Mit diesem Bericht öffnet das Parlament den Weg für organische und sicherere Düngemittel in Europa. Durch vernünftige Grenzwerte für Schwermetalle wird der Gesundheitsschutz in der EU erhöht und ein guter Kompromiss zwischen Verbraucherschutz und Interessen der Landwirtschaft erreicht“, sagte der christdemokratische belgische Europaabgeordnete Pascal Arimont.
Grenzwerte für Cadmium im Phosphordünger sollen gesenkt werden
Das EU-Parlament schlägt vor, die Cadmium-Grenzwerte drei Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes von derzeit 60 mg/kg Phosphordünger auf 40 mg/kg und nach neun Jahren auf einen Wert von 20 mg/kg Dünger zu reduzieren. Die EU-Kommission hatte eine Absenkung des Cadmiumgrenzwertes über einen Zeitraum von zwölf Jahren vorgeschlagen. Bereits im Juli dieses Jahres hatte sich das EU-Parlament für die Einführung einer EU-weiten Kennzeichnung durch eine CE-Zertifizierung verständigt. Damit wird die geltende Düngemittel Verordnung aus dem Jahre 2003 angepasst.
Der Jahresumsatz der Düngemittelindustrie wird von der EU-Kommission auf 20 bis 25 Mrd. € geschätzt. Konventionelle mineralische Düngemittel wie Phosphordünger werden mit hohem Energieeinsatz und daraus resultierenden CO2-Emissionen hergestellt. Organische Dünger auf Biomasse- oder Recyclingbasis kommen mit einer günstigeren Energie- und Klimaschutzbilanz daher. Grund genug für das EP organischen Düngern Vorrang einzuräumen.
Der Düngemitteleinsatz zur Verbesserung des Pflanzenwachstums auf den Feldern und zur Steigerung der Erträge, macht für die europäischen Landwirte derzeit zwischen zehn und 20 Prozent ihrer jährlichen Produktionskosten aus. Ein stärkerer Einsatz von organischen, aus Recycling- und Bioabfällen hergestellten, „grünen“ Düngemitteln, könnte die Kostenbelastung der Landwirte spürbar senken, rechnet das EU-Parlament in dem von der EU-Abgeordneten Elisabetta Gardini erstellten Bericht vor.
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Düngemittel sollen künftig EU-weit mit einem europäischen Gütesiegel versehen und bevorzugt aus organischen Stoffen hergestellt werden. Das Europäische Parlament (EP) beschloss heute, verstärkt Bio- und Recyclingmaterial als Ausgangsmaterial für Dünger heranzuziehen. Cadmiumhaltige Phosphatdünger sowie importierte Nährstoffe sollen zurückgedrängt werden.
Der Gesetzentwurf zielt darauf ab, die Abhängigkeit der EU von Import-Dünger aus Drittstaaten zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft von Biomasse in der Europäischen Union anzukurbeln. Des Weiteren sieht der Legislativvorschlag neue Grenzwerte für Schwermetalle wie zum Beispiel Cadmium vor, die nach Ansicht des EU-Parlamentes eine Gefährdung für eine gesunde Lebensmittelproduktion und den Verbraucher darstellen. Nach der Abstimmung im Plenum muss das neue Gesetz nun noch im EU-Ministerrat verhandelt und beschlossen werden.
„Mit diesem Bericht öffnet das Parlament den Weg für organische und sicherere Düngemittel in Europa. Durch vernünftige Grenzwerte für Schwermetalle wird der Gesundheitsschutz in der EU erhöht und ein guter Kompromiss zwischen Verbraucherschutz und Interessen der Landwirtschaft erreicht“, sagte der christdemokratische belgische Europaabgeordnete Pascal Arimont.
Grenzwerte für Cadmium im Phosphordünger sollen gesenkt werden
Das EU-Parlament schlägt vor, die Cadmium-Grenzwerte drei Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes von derzeit 60 mg/kg Phosphordünger auf 40 mg/kg und nach neun Jahren auf einen Wert von 20 mg/kg Dünger zu reduzieren. Die EU-Kommission hatte eine Absenkung des Cadmiumgrenzwertes über einen Zeitraum von zwölf Jahren vorgeschlagen. Bereits im Juli dieses Jahres hatte sich das EU-Parlament für die Einführung einer EU-weiten Kennzeichnung durch eine CE-Zertifizierung verständigt. Damit wird die geltende Düngemittel Verordnung aus dem Jahre 2003 angepasst.
Der Jahresumsatz der Düngemittelindustrie wird von der EU-Kommission auf 20 bis 25 Mrd. € geschätzt. Konventionelle mineralische Düngemittel wie Phosphordünger werden mit hohem Energieeinsatz und daraus resultierenden CO2-Emissionen hergestellt. Organische Dünger auf Biomasse- oder Recyclingbasis kommen mit einer günstigeren Energie- und Klimaschutzbilanz daher. Grund genug für das EP organischen Düngern Vorrang einzuräumen.
Der Düngemitteleinsatz zur Verbesserung des Pflanzenwachstums auf den Feldern und zur Steigerung der Erträge, macht für die europäischen Landwirte derzeit zwischen zehn und 20 Prozent ihrer jährlichen Produktionskosten aus. Ein stärkerer Einsatz von organischen, aus Recycling- und Bioabfällen hergestellten, „grünen“ Düngemitteln, könnte die Kostenbelastung der Landwirte spürbar senken, rechnet das EU-Parlament in dem von der EU-Abgeordneten Elisabetta Gardini erstellten Bericht vor.