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topplus Integrierter Pflanzenschutz

EU-Rechnungshof listet Versäumnisse bei Pflanzenschutzmittel-Reduktion auf

Deutschland gehört zu den schwarzen Schafen bei der Umsetzung des Integrierten Pflanzenschutzes. Der EU-Rechnungshof kritisiert fehlende Statistiken und nationale Aktionspläne.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Bemühungen der EU-Kommission, mit einem integrierten Pflanzenschutzansatz die Belastungen für Böden und Grundwasser in der EU zu reduzieren, haben in der letzten zehn Jahren keine messbaren Erfolge gezeitigt. Zu diesem Ergebnis kommt der Europäische Rechnungshof (EuRH) in einer am Mittwoch in Brüssel veröffentlichten Studie über den nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der EU.

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Viele EU-Mitgliedstaaten haben es demnach bisher versäumt, die im Jahre 2009 beschlossene EU-Richtlinie mit Blick auf einen risikobasierten Ansatz in nationales Recht umzusetzen.

Risiken bei der Anwendung durch Landwirte besser kontrollieren

„Die EU-Kommission war bisher unfähig, eine nennenswerte Reduktion beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft zu erreichen und die Mitgliedstaaten dazu zu bringen, die Risiken beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln durch Landwirte zu kontrollieren“, sagte der Hauptautor der EuRH-Studie, Samo Jereb, vor der Presse.

Im Jahre 2012 wurden die EU-Mitgliedstaaten von der EU-Kommission aufgefordert, in nationalen Aktionsplänen darzulegen, wie sie die PSM-Risiken zum Schutz von Biodiversität, Grundwasser und menschlicher Gesundheit reduzieren wollen.

Deutschland hat es bisher versäumt, einen revidierten Aktionsplan für Reduktionsziele vorzulegen

Bis Ende 2019 sind, nach Angaben des EU-Rechnungshofes, bisher aber nur 18 Mitgliedstaaten dieser Aufforderung nachgekommen. Auch Deutschland gehört zu den Staaten, die bisher keinen revidierten Aktionsplan in Brüssel vorgelegt haben, um dem integrierten Pflanzenschutz zum Durchbruch zu verhelfen.

Gleichzeitig kritisiert die Studie der Luxemburger Rechnungsprüfer, dass mit der aktuellen GAP-Reform es versäumt worden sei, den integrierten Pflanzenschutz voranzubringen.

„Eine Gelegenheit die Risiken des Pflanzenschutzeinsatzes in der Landwirtschaft mit klaren Kriterien und Anforderungen auf den Weg zu bringen wurde mit der Gemeinsamen Agrarpolitik, die 2021 in Kraft tritt versäumt“, unterstrich Jereb.

Es fehlt an vergleichbaren Verkaufs-Statistiken und Risikoparametern

Dass die gesteckten Ziele nicht erreicht wurden macht der EU-Rechnungshof insbesondere auch an der mangelnden und nicht vergleichbaren Datenlage in der EU fest. So gebe es bisher keine vergleichbaren Daten des EU-Statistikamtes (Eurostat) weder über die Verkaufszahlen von Fungiziden, Insektiziden und Pestiziden noch sei die tatsächliche Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft EU-weit dokumentiert.

Der EU-Rechnungshof appelliert an die neue EU-Kommission von der Leyen, im Rahmen des Europäischen „Green Deal“- Projektes, den Einsatz von Pflanzenschutzmittel in den landwirtschaftlichen Betrieben zu verifizieren und den die GAP-Zahlungen in Zukunft an Kriterien des Umweltschonenden integrierten Pflanzenschutzmitteleinsatzes zu knüpfen.

Des Weiteren müsse die EU-Kommission die statistischen Grundlagen über den tatsächlichen PSM-Einsatz verbessern und klare Indikatoren von Risiken der unterschiedlichen Pflanzenschutzmittelklassen zu entwickeln.

„Der Einsatz nachhaltiger Pflanzenschutzmittel in der europäischen Landwirtschaft liegt weiter im Argen“, fasste der EU-Rechnungshofautor den Stad der Dinge als „unbefriedigend“ zusammen.

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