EU-Verbund erforscht neue Möglichkeiten der Hanfnutzung
Forscher wollen die Nutzung der Faserpflanze Hanf voranbringen. Das ist das Ziel des gerade gestarteten EU-Projekts „MultiHemp“ unter Mitwirkung des Leibniz-Instituts für Agrartechnik (ATB) in Potsdam.
Forscher wollen die Nutzung der Faserpflanze Hanf voranbringen. Das ist das Ziel des gerade gestarteten EU-Projekts „MultiHemp“ unter Mitwirkung des Leibniz-Instituts für Agrartechnik (ATB) in Potsdam. Eine Bioraffinerie für Hanf soll es ermöglichen, den optimierten Rohstoff effizient zu verschiedenen Produkten wie Fasern, Öl, Baumaterialien, Feinchemikalien und Biokraftstoffen zu verarbeiten und dabei die gesamte Biomasse zu nutzen.
Wie das Institut mitteilte, sind an dem Vorhaben, das auf viereinhalb Jahre angelegt ist und mit 6 Mio. Euro gefördert wird, 21 Partner aus elf europäischen Ländern sowie China beteiligt.
Hanf sei als traditionelle, ertragreiche Kulturpflanze im vergangenen Jahrhundert fast vollständig von Baumwolle und Synthetikfasern verdrängt und deshalb züchterisch nicht weiterentwickelt worden, schreiben die Forscher. Dabei sehen sie einige Vorteile der Produktion: Die Hanfpflanzen benötigten weniger Wasser und Agrochemikalien als Baumwolle und lieferten dabei Fasern und Öl von höchster Qualität. Im Rahmen von MultiHemp sollen neueste molekulargenetische Methoden zum Einsatz gelangen, um gezielt und schnell die Produktivität der Hanferzeugung und die Rohstoffqualität zu verbessern. Hinzu kommt die Entwicklung neuer Verfahren für Anbau, Ernte und Verarbeitung gemeinsam mit Industriepartnern.
Auf Basis verbesserter Sorten sollen nachhaltige Produkte erzeugt werden. Die Wissenschaftler wollen alle Verfahren hinsichtlich ihrer ökonomischen und ökologischen Effekte bewerten. Aufgabe des ATB ist die Entwicklung technischer Lösungen zur Ernte und Aufbereitung von Hanf. (AgE)
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