Neue Studie macht nachdenklich

Produktionsverluste für die Landwirtschaft durch Klimawandel steigen

Im Zuge des Klimawandels wird sich die Landwirtschaft auf zunehmende Produktionseinbußen einstellen müssen. Eine neue Studie spricht von Verlusten von bis zu 66 % im Pflanzenbau.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Europäische Entwicklungsbank (EIB) rechnet mit einem drastischen Anstieg der klimabedingten Produktionsverluste im Agrarsektor. Ein jüngst vorgestellter gemeinsamer Bericht der EIB und des globalen Versicherungsvermittlers Howden schätzt die jährlichen Einbußen beim landwirtschaftlichen Produktionswert in der EU aktuell auf 28,3 Mrd. € beziehungsweise rund 6% des Gesamtbetrags. Die Hälfte hiervon soll klimawandelbedingt sein. Von den aktuellen Verlusten entfallen 17,4 Mrd. € auf die Pflanzenproduktion und 10,9 Mrd. € auf die Veredelung.

Erträge werden künftig viel stärker schwanken

Bezogen auf die Pflanzenproduktion könnten diese Verluste, je nach Fortschreiten des Klimawandels, bis 2050 um 42 bis 66 % anwachsen. Bei unverändertem Klimawandel würden dann Einbußen von etwa 28,9 Mrd. € zu verkraften sein.

Hinzu kommt laut der Studie, dass die globale Erwärmung zu größeren Schwankungen der landwirtschaftlichen Erträge in der EU und zu mehr Instabilität der landwirtschaftlichen Einkommen in Europa führen wird.

Neues Risikomanagementsystem erforderlich 

Die von der EU-Kommission in Auftrag gegebene Untersuchung fordert daher ein leistungsfähigeres Risikomanagementsystem für den Sektor. Aktuell sind demnach nur 20 bis 30% der klimabedingten landwirtschaftlichen Verluste der Produktionswerte in der EU durch öffentliche, private oder genossenschaftliche Systeme abgesichert.

Gleichzeitig kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass ein durch die öffentliche Hand finanzierter Versicherungsschutz oftmals „wirksamer als staatliche Entschädigungsprogramme“ sei.

Katastrophenanleihen und Rückversicherungen

Darüber hinaus wird empfohlen, wirtschaftliche Schocks für Landwirte durch Risikotransfermaßnahmen abzufedern. Hier ist unter anderem von Katastrophenanleihen und öffentlich-privaten Rückversicherungsvereinbarungen die Rede. Zugleich sollte die EU im Katastrophenfall schnell Finanzmittel bereitstellen. Der Sektor wird wiederum aufgefordert, mehr Anpassungsmaßnahmen zu ergreifen.

Ihre Meinung ist gefragt

Was denken Sie über dieses Thema? Was beschäftigt Sie aktuell? Schreiben Sie uns Ihre Meinung, Gedanken, Fragen und Anmerkungen.

Wir behalten uns vor, Beiträge und Einsendungen gekürzt zu veröffentlichen.

Mehr zu dem Thema

vg-wort-pixel
top + Wissen, was wirklich zählt

Zugang zu topagrar.com & App: Nachrichten, Marktdaten, Empfehlungen. Jetzt 4 Wochen testen!

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.