Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Stilllegung 2024

topplus Inno4Grass-Award

Europas innovativste Grünlandlandwirte

Die Grünlandbewirtschaftung entwickelt sich stetig weiter, mit findigen Landwirten. Nun wurden acht Landwirte für ihre Innovationen ausgezeichnet.

Lesezeit: 6 Minuten

Acht Grünlandbetriebe sind spitze auf Ihrem Grünland. Dafür erhielten sie am Dienstag internationale Auszeichnungen – den Inno4Grass-Award. Die ausgezeichneten Landwirte stammen aus acht Mitgliedsstaaten in Europa. Trotz unterschiedlicher Klima-, System- und Bodenverhältnisse managen sie ihr Grünland innovativ und erreichen durch ihr Engagement Spitzenleistungen.

Die Landwirte stammen aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Irland, Italien, den Niederlanden, Polen und Schweden. In allen Ländern haben Grünflächen einen erheblichen Anteil an der landwirtschaftlichen Fläche, und die Produktion von Milchprodukten, Rindfleisch und Schafen auf Grünland eine große wirtschaftliche Bedeutung.

Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Das europäische Projekt Inno4Grass

Die Auszeichnung der Landwirte „ist eine der wichtigsten Errungenschaften des Projekts Inno4Grass“, sagt Dr. Arno Krause, Geschäftsführer des Grünlandzentrums Niedersachsen/Bremen. „Wir nennen die Gewinner gerne „Leuchtturm-Landwirte", denn sie leuchten in ihren Ländern und geben anderen Landwirten Orientierung, Ideen und Wissen über Grünlandwirtschaft. Deshalb ist es wichtig, dass wir ihren Beitrag zur Gesellschaft bei der Preisverleihung anerkennen“, erklärt Krause weiter.

Das Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen koordiniert das dreijährigen Thematic Network-Projekt Inno4Grass. Inno4Grass zielt darauf ab, die Lücke zwischen Praxis und Wissenschaft zu schließen, um die Umsetzung innovativer Systeme auf produktiven Grünflächen zu gewährleisten. Langfristiges Ziel ist es, die Rentabilität der europäischen Grünlandbetriebe zu steigern und einen positiven Beitrag für Natur und Umwelt zu leisten.

Das sind die Gewinner

Hier die Gewinner im Kurzportrait:

Deutschland: Familie Bruns wirtschaftet auf dem Biolandhof Butendiek in Seefeld, Niedersachsen. Seit 1987 vermarktet der Hof Butendiek eigenen Heumilchkäse in Bio-Qualität. Dafür erzeugen sie nun auf über 210 ha Grünland mit der eigenen Trocknungsanlage hochwertiges Heu als Grundfutter für die 180 Kühe. Damit ist die Ernte wetterunabhängiger und die Winterfütterung für alle Kühe gesichert. Die ganze Reportage vom Hof Butendiek lesen Sie hier.

Irland: Das Vater und Sohn-Duo Denis und Eddie O'Donnell melkt seine Kühe im Low-cost-System auf zwei Farmen. Der Betrieb liegt in der Grafschaft Tipperary, im südlichen Irland. Von 2005 mit 50 ha und 70 Kühen ist der Betrieb auf nun 160 ha Grünland und 318 Kühen gewachsen, und erntet kontinuierlich über 17 t Grastrockenmasse/ha und Jahr. Großen Wert legen die O'Donnells auf Bodenfruchtbarkeit und den richtigen Zeitpunkt der Nachsaat. Auch die Infrastruktur, Wege und Tränken für die Kühe, spielen eine große Rolle. Über 40 mal pro Jahr messen die Betriebsleiter die Aufwuchshöhe und legen im Management regelmäßig Ziele fest, z.B. wie viel Weide im Frühling und Herbst begrast wird. Sie wurden „Irischer Grünlandbauer des Jahres 2017.“

Die Niederlande: Trotz eines kleinen Grundstücks schaffen es Hielke und Hanny de Rooij aus Wadenoijen, Region Gelderland, immer noch viel frisches Gras und viel Protein aus dem eigenen Land für ihre Kühe zu erwirtschaften. Von den 97 ha des Betriebes sind 76 ha Dauergrünland. Sie können jedoch nur 22 ha beweiden – somit lassen sie 7 bis 8 Kühe/ha Weidefläche grasen. Ihr System ist effizient, strukturiert und robust. In den Niederlanden wurde das Ehepaar zum „Besten Grünlandbauern der Niederlande 2018“ gewählt.

Polen: Auf einem 120 ha großen Betrieb wirtschaftet Mariusz Duda in der Nähe der Stadt Opalenica, bei Posen. Die 45 ha Grünland sind die Hauptquelle für Viehfutter. Duda wurde unter 20 innovativen polnischen Landwirten ausgewählt, die am Projekt Inno4Grass teilnahmen. Die Innovation, die den Gewinner auszeichnet, ist ein selbst entworfener Belüfter für Grünland auf Torferde mit geringer Porosität. Mit seinem breiten landwirtschaftlichen Wissen und seiner Kenntnis des eigenen Grünlandlebensraums setzt Duda moderne technologische Lösungen in die Praxis um, die sich direkt auf die Menge und Qualität des gewonnenen Futters und das wirtschaftliche Ergebnis des Betriebs auswirken.

Belgien: Jean-Marie Velghe gilt als Pionier nachhaltiger Anbaumethoden. Sein Betrieb mit 100 ha liegt in Baugnies, an der niederländischen Grenze. 70 Kühe, 18 ha Dauergrünland, 27 ha Akcergras und 55 ha Ackerland mit einjährigen Kluturen bilden ganzheitliches, gemischtes Anbausystem. Velghe hat schon vor 20 Jahren Direktsaattechniken mitentwickelt und integrierte stetig neue Techniken in seinen Betrieb, z.B. Gründüngung, Hofdünger-Kompostierung, krautige Feldränder, Scheunenheutrocknung anstelle von Grassilage, eigenständiges Futtermanagement für die Viehfütterung und ein geringerer Pestizid- und Düngemitteleinsatz. Die Velghe-Familie verarbeitet und vermarktet die eigenen Milchprodukte und entwickelt dies stetig weiter. Im Jahr 2018 erhielten sie drei Preise für ihren Heumilchkäse.

Italien: Gavino Pulinas vom Bauernhof Truvunittu im Nordwesten Sardiniens züchtet 560 Milchschafe der Rasse Sarda. 59 der 85 ha Gesamtfläche sind Grünland. Die jährliche Futterernte ersetzt Pulinas durch verbessertes Dauergrünland auf Basis von Weide-Leguminosen. Die direkte Milchverarbeitung und der Verkauf von Käse erhöhen die Nachhaltigkeit seines Betriebs. Gavino Pulinas ist eine ausgezeichnete Inspirationsquelle für Landwirte, die beabsichtigen, eine halbintensive in eine extensive Landwirtschaft zu verwandeln.

Frankreich: In Mayenne, im Westen Frankreichs, bewirtschaften Béatrice und Dominique Bordeau einen bewaldeten Bio-Bauernhof, der 330 hat groß ist. 78 ha sind Dauergrünland, 71 ha Ackergras und 69 ha Ackerland. Familie Bordeau züchtet Normande-Milchkühe, die Herde ist gerade 165 Kühe groß. Bislang bekamen die Kühe alle drei bis sieben Tage eine neue Weide, jetzt geht die Herde täglich auf eine neue Parzelle. Familie Bordeau ist Teil des Netzwerks „Bienvenue à la ferme“ (Welcome to the farm). Sie sind als sehr innovative Landwirte bekannt und haben bereits 2006 eine europäische Auszeichnung für die Zertifizierung als pädagogischer Bauernhof erhalten.

Schweden: Tore und Per Larsson bewirtschaften den Bio-Bauernhof Kårtorp im südlichen Schweden (Region Västra Götalands län). Für Vater und Sohn steht seit vielen Jahren die rentable Futterproduktion im Mittelpunkt, was zu ertragreichen und rentablen Böden und Weiden führt. Die Strategie: Eine möglichst gute Grasproduktion, um die Futterkosten pro kg Milch zu optimieren. 210 Kühe des Schwedischen Rotviehs grasen auf 28 ha, nach dem sie einen der vier Roboter passiert haben. Pro Jahr werden ca. 13 bis 15 Futterproben entnommen, sowohl von Frischkräutern als auch bei Silage, um die Wirkung der Saatgutmischung zu bewerten, die Schnitthöhe zu bestimmen und als Grundlage für die Futteroptimierung zu dienen.

Mehr Infos über das Projekt und die Gewinner finden Sie auf der Projekt-Homepage oder bei dem koordinierenden Grünlandzentrum. Detaillierte, englischsprachige, Beschreibungen der Betriebe können Sie hier abrufen.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.