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Extremwetter und Ernteausfälle: Drei Viertel der Deutschen sehen direkten Zusammenhang

71 % der Bürger sind überzeugt, dass künftig vermehrt Extremwetterlagen auftreten, die unter anderem auch erhebliche Ernteausfälle verursachen können. 50 % sehen Starkregen und Überschwemmungen als Ursache für Ernteausfälle.

Lesezeit: 4 Minuten

Die verheerende Flut in Westdeutschland vor gut zwei Wochen ist nur das jüngste Extremwetterereignis in der letzten Zeit. Klimawissenschaftler prognostizieren eine deutliche Zunahme von Hochwasser und Hitzewellen. Wird dies in Zukunft auch vermehrt für Ernteausfälle sorgen?

Ja, sagen drei Viertel der Deutschen laut dem Rabobank Food Navigator. Doch geht es um eine möglicherweise daraus resultierende Veränderung von Ernährungsgewohnheiten, ist die Skepsis groß.

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Mitte Juli brachte Tief Bernd Regen nach Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. So weit, so normal. Doch dieses Mal hielt sich das schlechte Wetter deutlich länger als üblich, mit verheerenden Folgen für ganze Landstriche. Allein im schwer getroffenen Ahrtal fielen binnen 24 Stunden bis zu 147 Liter Regen pro Quadratmeter. Ganze Dörfer wurden überschwemmt, 132 Menschen verloren ihr Leben, die Infrastruktur wurde nachhaltig beschädigt. Der Wiederaufbau wird Monate oder gar Jahre dauern, erinnert die Tabobank.

Klimaforscher halten es für wahrscheinlich, dass sich sommerliche Extremwetterereignisse wie Starkregen, Dürre oder Waldbrände in Deutschland künftig häufen - mit einhergehenden großen Schäden auch für die Landwirtschaft. Dass dies auch die große Mehrheit der deutschen Verbraucher so sieht, zeigt der Rabobank Food Navigator: Drei Viertel der Befragten (71,5 %) sind überzeugt, dass künftig vermehrt Extremwetterlagen auftreten, die unter anderem auch erhebliche Ernteausfälle verursachen können.

Altersübergreifende Sorge um die Landwirtschaft

Dass Extremwetterereignisse auf lange Sicht die Landwirtschaft beeinträchtigen, treibt die Menschen aller Altersklassen um: 74,4 % der über 65-Jährigen sind davon überzeugt, gefolgt von den 40- bis 49-Jährigen (72,1 %) und den 50- bis 64-Jährigen (71,2 %).

Auch zwei Drittel der 18- bis 29-Jährigen (68,4 %) halten das für wahrscheinlich. Dabei sind sich Männer (71,7 %) und Frauen (71,2 %) gleichermaßen einig.

Ähnlich sieht es bei den verschiedenen Erwerbsgruppen aus: Auch hier ist das Bewusstsein für den Zusammenhang von Extremwetter und verminderten Ernteerträgen durchgehend hoch - 73,2 % der Studenten und 73,8 % der Rentner sind davon überzeugt. An der Spitze liegen die Erwerbslosen mit 74,5 %.

Ernteausfälle aufgrund von Starkregen?

Gut die Hälfte der Deutschen (50,7 %) sieht konkret Starkregen und Überschwemmungen als Ursache für Ernteausfälle. Zudem befürchtet je ein Drittel der Befragten, dass die Böden bei Überschwemmungen von Chemikalien (39,3 %) und austretendem Heizöl (37,0 %) verunreinigt werden.

Beim Blick in die Altersgruppen ergibt sich hier ein differenzierteres Bild: So gibt es bei der überwältigenden Mehrheit der Studenten (85,5 %) kaum Zweifel daran, dass Starkregen und Überschwemmungen für Ernteausfälle sorgen. An zweiter Stelle stehen mit größerem Abstand die Rentner (52,6 %).

Auf der anderen Seite erwarten nur etwa halb so viele Arbeitnehmer wie Studenten, nämlich 48,8 %, dass Starkregen solche gravierenden Folgen auf die Landwirtschaft haben wird. Umweltschäden durch angeschwemmten Müll befürchten mit 42,6 % am ehesten die Erwerbslosen, ebenso wie die Verknappung von Tierfutter (15,6 %).

Unterschiedliche Sichtweisen in Ost und West

Dass Extremwetterlagen in allen Ausprägungen künftig Ernteausfälle zur Folge haben, davon sind in Westdeutschland 72,8 % überzeugt, in Ostdeutschland sind es 66,2 %.

Bei den Bundesländern steht Bremen mit 77,3 % an der Spitze, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 76,9 % und dem Saarland mit 76,3 %. In Thüringen (21,1 %) und Sachsen (21,7 %) dagegen halten lediglich je ein Fünftel der Einwohner Extremwetter als Ursache für Ernteausfälle für wahrscheinlich. In Sachsen leben mit 19,2 % auch die meisten Unentschlossenen, die sich bei dieser Frage nicht festlegen möchten. In Mecklenburg-Vorpommern glauben mit 19,2 % die wenigsten Menschen an die Auswirkungen von Extremwetterlagen.

Auswirkungen auf Ernährungsgewohnheiten: Die Skepsis überwiegt

Dass Extremwetterlagen und damit einhergehende Folgen für die Landwirtschaft künftig dazu führen, dass andere Produkte konsumiert werden als bisher, sieht fast die Hälfte der Befragten im Bundesdurchschnitt eher skeptisch: 43,6 % der deutschen Verbraucher können sich das nicht vorstellen, 17,5 % sind derzeit noch unentschieden. Lediglich 38,9 % sind der Meinung, dass sich die Ernährungsgewohnheiten verändern werden.

Dabei zeigt der Blick auf die Altersgruppen, dass die 30- bis 39-Jährigen am ehesten an eine durch Ernteausfälle bedingte Veränderung von Ernährungsgewohnheiten glauben: Sie liegen mit 50,5 % vorne. So sehen das auch die Haushalte mit Kindern: 48,6 Prozent denken, dass in Zukunft andere Produkte konsumiert werden, 34,1 % tun das nicht. Bei kinderlosen Haushalten ist das Verhältnis andersherum (37,6 % ja, 44,5 % nein).

Laborfleisch oder Algenprodukte? Nein, danke!

Zudem zeigt der Rabobank Food Navigator, dass neuartige Lebensmittel bisher insgesamt noch skeptisch gesehen werden: So glauben lediglich 9,7 % der Befragten, dass sich schnell wachsende Esspflanzen oder Microgreens durchsetzen. Bei synthetischen Lebensmitteln sind es mit 3,7 % noch weniger, auch an Fleisch aus dem Reagenzglas glaubt mit 11,6 % bisher nur knapp ein Zehntel der deutschen Verbraucher. Am ehesten vorstellbar sind mit 16,2 % Lebensmittel aus Algen.

Für die Erhebung der Daten kooperiert die Rabobank mit Civey. Die Umfrage zum Thema Extremwetter ist repräsentativ und wurde online durchgeführt. Dafür wurden am 22. und 23. Juli 2021 mehr als 3.200 Teilnehmer*innen befragt. Die Stichprobengröße liegt bei über 2.500 Personen.

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