Die verantwortlichen Koordinatorinnen des F.R.A.N.Z.-Projekts (Für Ressourcen, Agrarwirtschaft & Naturschutz mit Zukunft) Liesa Schnee (Uni Göttingen) und Lisa Diehl (Stiftung Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz) freuen sich über die auf den Flächen von Landwirt Jürgen Maurer entstandene Artenvielfalt.
Konkrete Beiträge für den Artenschutz
An der Universität Göttingen koordiniert Liesa Schnee seit 2020 die Maßnahmenumsetzung zu F.R.A.N.Z., welches vom Deutschen Bauernverband und der ‚Umweltstiftung Michael Otto‘ verantwortet wird. Unter wissenschaftlicher Begleitung und mithilfe von ressortübergreifenden Förderern werden hier in konventionell arbeitenden Betrieben Maßnahmen erprobt, um sie später in ganz Deutschland anwenden zu können.
Nicht Forschung, um der Forschung willen, sondern konkrete Beiträge für mehr Artenschutz und Biodiversität mache F.R.A.N.Z. aus. „Was passiert auf welcher Fläche und bei welcher Maßnahme? Was heißt das für zukünftige Planungen?“, interessiert Schnee, die seit 2017 dabei ist. Von mehrfachen Besuchen auf den Blühflächen der Familie Maurer weiß sie: „So viele Tagfalter und Arten sieht man sonst selten in der intensiv genutzten Landwirtschaft. Aber auch Vögel sitzen und fliegen um die Restvegetation.“
Individuelle Maßnahmen
Die zentrale Aufgabe des Projekts sei, Betriebe bei der Umsetzung der Maßnahmen zu unterstützen. Um die teilnehmenden 10 landwirtschaftlichen Betriebe optimal zu betreuen und sie zu vernetzen, sind die Betriebsberater zuständig. Eine davon ist Lisa Diehl von der Stiftung Kulturlandschaft Reinland-Pfalz, die den Demonstrationsbetrieb in der Hohenlohe betreut. Sie plant mit dem Betriebsleiter, welche Maßnahme auf welcher Fläche umgesetzt wird. „Jede Maßnahme muss auf drei verschiedenen Flächen eines Hofes umgesetzt werden, sonst ist sie nicht repräsentativ und damit für die Forschung nicht auswertbar. Innerhalb von Deutschland gibt es schon Unterschiede“, erklärt Diehl.
Hohe Artenvielfalt auf konventionellen Betrieben
Betriebsleiter Jürgen Maurer war am Anfang skeptisch. Als konventionell arbeitender Landwirt und Vorsitzender des Kreisbauernverbandes schätzt er inzwischen die Arbeit aller am Projekt Beteiligten. Gemeinsam mit Lisa Diehl und Liesa Schnee schauen sie regelmäßig in den Blühstreifen, was sich zwischen den hohen Gräsern und Blumenmischungen bei Feßbach so tummelt. So klopfen sie ab, was an Maßnahmen auf seinem Hof Sinn macht. „Es war mein Anspruch, beim F.R.A.N.Z.-Projekt mitzumachen, um darzustellen, wieviel Artenvielfalt und Biodiversität konventionelle Betriebe eigentlich leisten können“, so Maurer.