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Thüringen/Niedersachsen

Fachexperten warnen vor gravierenden Folgen durch kommende Düngeverordnung

Ein Fachmann nannte die kommende Düngeverordnung eine „Anordnung zum Hungern der Pflanzenbestände“. Auch die Landwirte sind entsetzt über die realitäts- und praxisfernen Maßnahmen.

Lesezeit: 2 Minuten

Am 7. März trafen sich rund 120 Thüringer Landwirte, Fachberater und Behördenvertreter der Wasserwirtschaft, des Bodenschutzes und der Landwirtschaft in Jena, um sich intensiv mit dem Thema Gewässerschutz auseinanderzusetzen.

Dass die vom Bundesagrarministerium geplanten Änderungen des Düngerechts weder fachlich gerechtfertigt noch hilfreich für den Gewässerschutz sind, darüber waren sich die anwesenden Fachexperten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen sowie der Thüringer Fachbehörde einig. Der Düngeexperte Dr. Gerhard Baumgärtel von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen nannte die Pläne eine „Anordnung zum Hungern der Pflanzenbestände“. Auch die Landwirte zeigten sich entsetzt ob der realitäts- und praxisfernen Maßnahmen.

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Im Fokus der Veranstaltung stand eine effiziente Stickstoff-Düngung, die Oberflächengewässer und Grundwasser nicht belastet und damit den Zielen des Gewässerschutzes Rechnung trägt. Ein gutes Stickstoff-Management in den Landwirtschaftsbetrieben, mit bestmöglicher Ausnutzung der eingesetzten Dünger, ist dabei unerlässlich.

Insbesondere die in den nitratbelasteten Gebieten geplante pauschale Reduzierung der Düngung um 20 Prozent mache eine bedarfsgerechte Pflanzenernährung unmöglich und führe zu Ertrags- und Qualitätseinbußen, so die Experten der Fachbehörden beider Länder. Der Vorschlag ist auch deshalb fachlich nicht haltbar, weil mit ihr ein Abbau der Bodenfruchtbarkeit einhergehe. Eine solche extreme Einschränkung gäbe es nicht einmal in der niedersächsischen Schutzverordnung für Wasserschutzgebiete. Auch das vorgeschlagene generelle Verbot der Herbstdüngung zu Raps und Wintergerste sei in keiner Weise nachzuvollziehen, es gehe jeder fachlich sinnvolle Handlungsspielraum verloren. Hier müssten vielmehr wissenschaftlich basierte Entscheidungen getroffen werden.

Dass Ertragsrückgänge direkt das Risiko zum Entstehen von Nitratüberhängen im Boden erhöhen, zeigten die Auswertungen von Dr. Thomas Werner, JenaBios GmbH, der in Landwirtschaftsunternehmen gezielt Gewässerschutzberatung zur Senkung der Nitrateinträge in Gewässer durchführt. Wie das Trockenjahr 2018 zeigte, führten die Ertragsdepressionen gerade im Raps zu stark überhöhten Stickstoffüberschüssen. Ein Düngungsverbot würde diese Situation grundsätzlich (und nicht nur in Trockenjahren) verschlechtern.

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