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Krautfäulegefahr in Kartoffeln
Eine solche Situation hat es in den letzten Jahren nicht gegeben: proPlant warnt aufgrund der Bodenfeuchte und hohen Temperaturen vor einer stärkeren Ausbreitung von Krautfäule.
Nahezu in ganz Deutschland – also auch in den Bundesländern mit der größten Kartoffel-Anbaufläche (Niedersachsen, Bayern, Nordrhein-Westfalen) – waren im niederschlagsreichen Mai und jetzt Anfang Juni die Böden rund um die Pflanzknollen so viele Tage durchfeuchtet, dass das Risiko für Krautfäule-Stängelbefall (Phytophthora infestans) deutlich erhöht ist, sofern latent (also nicht sichtbar) infizierte Kartoffelknollen gepflanzt wurden.
Deshalb sollte der Spritzstart mit systemischen Fungiziden erfolgen, wenn die Flächen befahrbar sind, rät proPlant. Sofern bereits erster Befall beobachtet wird, ist wegen des Risikos von Fungizidresistenz auf teilsystemische Mittel – als Stopp-Spritzung in Tankmischung mit einem sporenabtötenden Mittel – auszuweichen.
Im ungewöhnlich kühlen Frühjahr haben die Kartoffeln häufig länger vom Legen bis zum Auflaufen gebraucht. Das erhöht das Risiko zusätzlich, wenn Knollen latent mit Krautfäule befallen waren. Zudem können Krautfäule-Infektionen dort gefördert worden sein, wo es in den letzten Tagen zu Gewittern mit ergiebigen Niederschlägen gekommen ist.
Die Entwicklung der Kartoffelbestände ist regional sehr unterschiedlich: Gehandelt werden muss jetzt bei frühen Auflaufterminen wegen der erhöhten Gefahr durch Stängelphytophthora. Dagegen sind deutlich später gepflanzte Flächen teilweise überhaupt noch nicht ganzflächig aufgelaufen. Daher wird gerade in diesem besonderen Jahr der Zeitpunkt des Spritzstartes sehr unterschiedlich sein, auch zwischen Flächen in derselben Region.
Das neutrale Pflanzenschutz-Beratungssystem proPlant expert.classic spricht auch in diesem Jahr 2021 wie in den mehr als 20 vergangenen Jahren seine Empfehlungen von konkreten Fungizideinsätzen gegen die Krautfäule in Kartoffeln flexibel nach dem aktuellen Infektionswetter aus.