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Farm-to-Fork-Strategie: Hudetz pocht auf „realistische Ausgestaltung“

Der Industrieverband Agrar hält pauschale Reduktionsvorgaben bei Düngung und Pflanzenschutz für den falschen Weg, weil der Natur damit auch nicht geholfen wird. Zudem bräuchten Alternativen Zeit.

Lesezeit: 3 Minuten

Um die in der Farm-to-Fork-Strategie der Europäischen Union genannten Ziele zu erreichen, braucht es intelligente Lösungen statt pauschaler Reduktionsvorgaben. Der Präsident des Industrieverbandes Agrar (IVA), Manfred Hudetz, bezeichnete die Stoßrichtung der EU als „vernünftig“ und sicherte die grundsätzliche Unterstützung der Unternehmen der Agrarindustrie mit „innovativen Produkten“ zu. Pauschalen Reduktionszielen zum Dünger- und Pflanzenschutzeinsatz erteilte er jedoch eine klare Absage.

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Sie bergen nach Einschätzung von Hudetz die Gefahr sinkender Erträge und höherer Importabhängigkeit, ohne dass hierdurch Fortschritte beim Natur- und Biodiversitätsschutz zu erwarten sind. Die Reduktionsziele bei den Betriebsmitteln müssten deshalb realistisch und nach dem Prinzip „mit weniger mehr produzieren“ ausgestaltet werden, forderte der IVA-Präsident.

Nötig sind dafür nach seiner Auffassung ein „robuster regulativer Rahmen“ sowie die beschleunigte Entwicklung und insbesondere die Akzeptanz von Alternativen zu herkömmlichen Dünge- und Pflanzenschutzprodukten wie beispielsweise biologische Pflanzenschutzmittel. Gebraucht werde aber auch „5G an jeder Milchkanne“, um nachhaltige digitale Lösungen in die Fläche zu bringen, betonte der Verbandspräsident.

Für ebenso wichtig hält er die Einhaltung eines „Level Playing Field“ bei der nationalen Umsetzung der Farm-to-Fork-Strategie. Die Regeln müssten zudem für die Landwirte in allen EU-Mitgliedstaaten gleichermaßen gelten und dürften keinesfalls zu Lasten der deutschen Landwirte gehen, mahnte Hudetz an.

Kein automatischer Umweltvorteil

Kritisch sieht er deshalb auch das von der Bundesregierung angestrebte Verbot glyphosathaltiger Totalherbizide in Deutschland. Er wies darauf hin, dass ein Glyphosatverbot nicht automatisch mit Vorteilen für Umwelt und Natur verbunden sei.

Der Verzicht auf den Wirkstoff führe nämlich zwangsläufig zu vermehrtem Einsatz wendender Bodenbearbeitung, steigender Erosionsgefahr, höherem Treibstoffverbrauch auf dem Acker und damit auch zu mehr Treibhausgasemissionen. Nicht vergessen werden dürfe, dass Europa gerade einmal 5 % der weltweit erzeugten Mengen an Glyphosat einsetze und Deutschland nur 5 % dieser Teilmenge, bilanzierte Hudetz. Zielkonflikte müssen daher nach seiner Überzeugung auch bei derartigen Vorgaben stets im Blick behalten werden.

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Krüsken: Keine Handelsabkommen ohne Binnenschutz

Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, pocht auf die Beachtung der ganz unterschiedlichen Voraussetzungen bei der Erreichung der Strategieziele.

Die Landwirte in den einzelnen Mitgliedsländern seien bei der Reduzierung des chemischen Pflanzenschutz-, Düngemittel- oder Antibiotikaeinsatzes unterschiedlich weit vorangekommen, stellte Krüsken fest. Nun dürften nicht diejenigen mit pauschalen Reduktionszielen „bestraft“ werden, die in der Zielerfüllung schon weiter seien als ihre Wettbewerber.

Er vermisst bei der Farm-to-Fork-Strategie eine praxisnahe Folgenabschätzung zu deren Ziele und eine damit notwendigerweise verbundene Effizienzstrategie. Es könne nicht darum gehen, einfach den Mitteleinsatz zu kappen; vielmehr müsse erreicht werden, dass im Rahmen der landwirtschaftlichen Erzeugung die Stickstoffe- und Emissionseffizienz verbessert werde, betonte der DBV-Generalsekretär.

Er lehnt außerdem vor dem Hintergrund der ehrgeizigen Ziele der Farm-to-Fork-Strategie und des Green Deal die anvisierten internationalen Handelsabkommen der EU ab. Durch diese drohe der „Import niedrigerer Standards“, sofern damit kein Binnenschutz verbunden werde. Deshalb führt für Krüsken bei Beibehaltung oder weiterer Anhebung der schon hohen innereuropäischen Anforderungen an einer Regulierung des Marktzugangs bei Handelsabkommen kein Weg vorbei.

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