Unsere Autorin: Dr. Ute Kropf, Fachhochschule Kiel
Im erntereifen Getreide sind hängende Ähren meist das beste Zeichen für gute Erträge. Doch immer wieder fallen stehende Ähren auf. Besonders letztes Jahr häuften sich die Meldungen über diese sogenannten Kirchturmähren - wie auf unserem Bild oben.
Die Ähren können bei Regen stark verpilzen und die Spelzen sind leer bzw. nur mit kleinen Körnern besetzt.
Bei diesen Ähren sollten Sie genauer hinschauen: Oftmals sind die zugehörigen Stängel noch grün und nicht abgereift.
Ursache ist dann eine Virusinfektion. Das durch Blattläuse übertragene Gelbverzwergungsvirus (BYDV) verstopft die Leitgefäße in den Knoten – die Pflanze kann Wasser und Assimilate im Halm nicht mehr transportieren. Geöffnete grünen Stängel riechen innen süßlich-gärig bis faulig. Bei ausgeprägter Symptomatik läuft der Phloemsaft heraus.