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Fleischkonsum, Tierhaltung und das Klima

Sinken Treibhausgas-Emissionen tatsächlich, wenn unsere Bauern weniger Tiere halten? Oder verlagern sich die Emissionen mit der Produktion in andere Länder, weil der weltweite Fleischkonsum zunimmt?

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Katja Stückemann vom Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.

Die größten Hebel für mehr Klimaschutz haben die Bereiche Verkehr und Energie. Das ist unstrittig. Aber auch die kleineren Beiträge zählen. So verursachen Menschen, die jeden Tag Fleisch und Wurst essen, im Schnitt mehr Treibhausgas (THG)-Emissionen als Menschen, die kein oder wenig Fleisch zu sich nehmen. Ein maßvoller Fleischkonsum ist daher eine von den vielen Klimaschutzmaßnahmen, die jeder von uns ergreifen kann.

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Wäre Deutschland die Welt ...

Und in der Landwirtschaft? Hier stammt ein Großteil der THG-Emissionen aus der Tierhaltung. Weniger Nutzvieh heißt also weniger THG-Emissionen. Wäre Deutschland die Welt, würde es dem Klima deshalb unbestreitbar helfen, wenn wir unsere Viehbestände abstocken. Aber Deutschland ist nicht die Welt und das macht die Sache kompliziert. Zwei Beispiele:

  • Weltweit steigt die Nachfrage nach Fleisch, vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern. Sobald Nachfrage besteht, findet aber auch Produktion statt. Sinken die weltweiten THG-Emissionen tatsächlich, wenn unsere Bauern weniger Tiere halten? Oder verlagern sich die Emissionen mit der Produktion in andere Länder? Sind sie hier vielleicht sogar höher, weil die Bedingungen schlechter als in Deutschland sind?
  • Die Rodung von Regenwäldern für den Anbau von Sojabohnen ist nicht nur aus Klimasicht ein absolutes Unding. Hier sollte die Weltgemeinschaft dringend eingreifen. Aber ist es so einfach? Wird tatsächlich weniger Regenwald gerodet, wenn deutsche Bauern weniger Schweine mästen und deshalb weniger Sojaschrot benötigen? Oder ändern sich vielleicht nur die Warenströme?

Kein Freifahrtsschein

Es ist kompliziert. Ein Freifahrtschein ist das aber nicht. Alle Bauern sollten ihren Beitrag leisten. Das Gute ist, sie tun bereits einiges: Tierhalter setzen energiesparende Technik ein, füttern ihre Tiere sehr effizient, bauen vermehrt selbst Eiweißträger an, decken Güllelager ab und bringen die Gülle bodennah aus, setzen auf langlebige Muttertiere und bei Masttieren auf gute Tageszunahmen.

Das alles hilft, die Emissionen je kg Fleisch zu senken und sollte verstärkt weitergehen. Da Klima- und Umweltschutz Hand in Hand gehen, kann in letzter Konsequenz insbesondere in viehdichten Regionen zusätzlich eine Abstockung der Bestände dazugehören – ähnlich wie in den Niederlanden.

Konsum muss sich anpassen

Auch hier gilt: Wäre Deutschland die Welt, wäre es ausreichend, dass unsere Landwirtschaft immer klimafreundlicher wird. Aber Deutschland ist nicht die Welt. Deshalb schützen wir das Klima nur, wenn sich auch der Konsum anpasst: Denn es hilft niemandem und bestimmt nicht dem Klima, wenn in Deutschland die Tierzahlen sinken und dann statt regionaler Produkte Fleisch aus dem Ausland auf unseren Tellern landet. Deshalb gelingt Klimaschutz nur, wenn alle an einem Strang ziehen: Landwirtschaft, Politik, Gesellschaft und Verbraucher.

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