In Frankreich sind ab sofort fünf Wirkstoffe aus der Gruppe der Neonikotinoide komplett verboten. Damit geht das Land weiter als Deutschland und die EU, berichtet die Tagesschau. EU-weit sind bis Ende 2018 nur drei Mittel vom Markt genommen.
Während das EU-verbot zudem nur für die Freilandnutzung gilt, untersagt Frankreich jeglichen Einsatz. Die französische Regierung erklärte, das Verbot mache das Land zum Vorreiter beim Bienenschutz. Das Gesetz war bereits 2016 unter der sozialistischen Vorgängerregierung beschlossen worden. Mehrere französische Bauernverbände kritisierten, eine große Anzahl Erzeuger seien nun in einer "dramatischen technischen Sackgasse". Der Dachverband FNSEA forderte Ausnahmen für den Anbau von Mais und Rüben, weil es in diesen Branchen keine anderen Lösungen gebe.
Mehrere der Wirkstoffe werden von dem Leverkusener Chemiekonzern Bayer hergestellt, der sich auf EU-Ebene juristisch gegen die Einschränkung seiner Geschäftstätigkeit wehrt. Bayer hält die Argumente der Kritiker für "wissenschaftlich unbegründet".
Der Grünen-Faktionschef im Bundestag, Anton Hofreiter, rief Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner von der CDU auf, dem Beispiel Frankreichs zu folgen. "Nur mit einer konsequent-giftfreien Landwirtschaft können unsere Bienen geschützt werden", sagte Hofreiter der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Solange Klöckner hier blockiert, sind ihre blumigen Worte zum Bienenschutz unglaubwürdig." Mehr in seiner Pressemitteilung...