Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Frankreichs Zulassungsbehörden empfehlen schärferen Bienenschutz

Frankreichs Zulassungsbehörden regen an, Sprühapplikation für alle Pflanzenschutzmittel während der Blütezeit zu verbieten. Damit sollen Bestäuberinsekten besser geschützt werden. Die französische Regierung will Vorschläge aufnehmen.

Lesezeit: 3 Minuten

Das französische Amt für Gesundheitsschutz in Ernährung, Umwelt und Arbeit (ANSES) hat zum Schutz der Bienen strengere Auflagen für den Pflanzenschutz empfohlen. Die Behörde präsentierte vergangene Woche ihre Vorschläge und regte an, das Verbot der Sprühapplikation von insektiziden und akariziden Wirkstoffen während der Blütezeit auf alle Pflanzenschutzmittel auszudehnen; zudem sollten systemische Wirkstoffe vor der Blüte weder versprüht noch zur Saatgutbehandlung verwendet werden dürfen. Ausnahmen von diesen Vorgaben sollten nach Ansicht des ANSES nur noch auf einer verbesserten Datengrundlage gewährt werden. Dazu sollten die Auswirkungen des fraglichen Wirkstoffes auf die Entwicklung der Bienenbrut und das Verhalten sowie die langfristigen Folgen einer akuten Vergiftung untersucht werden. Auch die Wirkung auf Hummeln müsse besser erforscht werden, und zwar sowohl bei Aufnahme wie auch bei bloßem Kontakt. Gelten sollten die Ausnahmen dann ausschließlich für drei Stunden nach Sonnenuntergang. Die Behörde kündigte ferner an, die Bewertung von Risiken für Bestäuberinsekten in den Zulassungsverfahren zu überarbeiten. Dabei solle die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vorgeschlagene Methodik aufgegriffen und insbesondere chronische Risiken für Bienen und deren Larven sowie verschiedene Expositionsszenarien berücksichtigt werden.

Regierung will Vorschläge aufnehmen

Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Die Empfehlungen hat das ANSES auf Verlangen der französischen Regierung erstellt. Landwirtschaftsminister Didier Guillaume und Umweltminister François de Rugy gaben nach der Veröffentlichung die Einsetzung einer Arbeitsgruppe bekannt, die mögliche Maßnahmen für einen besseren Schutz der Bestäuberinsekten vor Pflanzenschutzmitteln erarbeiten und dabei die Vorschläge der Zulassungsbehörde aufnehmen soll. Die Minister kündigten zudem an, sich in Brüssel erneut dafür einzusetzen, die Zulassungsverfahren im Pflanzenschutz im Hinblick auf die Bewertung der Risiken für Bestäuber zu aktualisieren. Um das Schutzniveau zu erhöhen, sollte nach ihrer Ansicht neben der akuten Toxizität der Wirkstoffe auch die chronische Wirkung stärker berücksichtigt werden.

Imkerbund sieht sich bestätigt

Der französische Imkerbund (UNAF) wertete die Einschätzung des ANSES als Bestätigung der eigenen Position. Die Stellungnahme der Behörde hebe die Unwirksamkeit der geltenden Regelungen hervor, erklärten die Imker. Die verschärften Auflagen zu Behandlungen vor der Blüte und die Einbeziehung von systemischen Wirkstoffen und Fungiziden seien indes „ein wichtiger Schritt vorwärts“. Nach Angaben des UNAF wurden in Frankreich bereits 2003 gesetzliche Regelungen zum Schutz der Bienen erlassen, die unter anderem das Sprühen während der Blüte untersagen. Im Jahr 2014 habe der damalige Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll angekündigt, die Anwendung von Insektiziden auf die Dunkelheit beschränken zu wollen. Trotzdem seien die eigentlich als Ausnahme vorgesehenen Applikationen während der Blüte und des Bienenfluges derzeit „beinahe zur Regel geworden“. Fast die Hälfte der in Frankreich zugelassenen Insektizidanwendungen könne dadurch während des Bienenfluges durchgeführt werden, kritisierte der UNAF. Zudem dürften Fungizide, die nachweislich für Vergiftungen verantwortlich seien und regelmäßig in Pollen nachgewiesen würden, während der Blüte ausgebracht werden. Der Verband zeigte sich deshalb allenfalls vorsichtig optimistisch.

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.