Das Riesenweizengras Szarvasi 1 könnte künftig im Substratmix von Biogasanlagen eine größere Rolle spielen. Denn mit 2 Schnitten sind insgesamt rund 18 t TM/ha möglich. Das zeigen 3-jährige Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf.
Das 1,5 bis 2 m hohe Energiegras ist ein mehrjährig nutzbares Steppengras. Die Aussaat sollte im Sommer (ab Juni, z. B. nach der GPS-Ernte) mit 15 bis 20 kg/ha in ein unkrautfreies, gut abgesetztes und flach bearbeitetes Saatbett auf 1 bis 2 cm Tiefe erfolgen. Zur schnelleren Etablierung des Bestandes sollten Sie bis zum Aufgang 60 kg/ha N eines schnell wirkenden N-Düngers geben. Ein S-haltiger Dünger ist auf leichten Böden förderlich.
Weil Szarvasi 1 sehr empfindlich auf Unkrautkonkurrenz reagiert, empfiehlt sich im Ansaatjahr ab dem 4-Blattstadium ein Herbizideinsatz. Geeignet sind z. B. 2,0 l/ha Ranger gegen breitblättrige Unkräuter, 0,8 l/ha Ralon Super + 40 g/ha Concert SX gegen Hirsen und 1,2 l/ha Traxos gegen Fuchsschwanz, Windhalm und Weidelgräser. Achten Sie darauf, vor dem Einsatz eine Ausnahmegenehmigung einzuholen.
Hat das Gras eine Wuchshöhe von 15 cm erreicht, sollte ein Schröpfschnitt auf rund 5 cm Wuchshöhe erfolgen. Das fördert die Bestockung.
In den Nutzungsjahren können Sie wie folgt vorgehen:
- Ab EC 29 (März) empfiehlt sich eine Düngung von 90 bis 120 kg N/ha. Nutzen Sie dafür Gülle/ Gärreste und ca. 50 % Mineraldünger.
- Die Ernte des 1. Schnittes erfolgt kurz vor Blühbeginn im Juni bei TS-Gehalten von rund 30 %. Die Schnitthöhe sollte ca. 10 cm betragen.
- Bei 2 Nutzungen pro Jahr empfehlen sich 60 bis 80 kg N/Aufwuchs direkt nach dem 1. Schnitt. Insgesamt liegen die Nährstoffentzüge bei 220 kg/ ha N, 45 kg/ha P2O5 und 290 kg/ha K2O.
- Die Ernte des 2. Schnittes erfolgt ca. Ende September bei TS-Gehalten von 28 bis 30 %. Szarvasi 1 erzielte in 2012 auf guten Böden Erträge auf Maisniveau. Im Jahr 2011 hat der Handel Saatgut für ca. 3 000 ha verkauft. (ad)