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Uni Göttingen

Genomeditierung: „Neue Züchtungstechnologien können Welternährung verbessern“

In Europa ringt man noch um die Zulassungsregeln für genomeditierte Pflanzen. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Sommer 2018 fallen diese Pflanzen derzeit unter das Gentechnikrecht, was aus Sicht von Forschern bedauerlich ist. „Hierdurch werden zukünftige Anwendungen ausgebremst“, sagt Prof. Dr. Matin Qaim von der Uni Göttingen.

Lesezeit: 3 Minuten

Neue Technologien in der Pflanzenzüchtung können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den Welthunger zu bekämpfen und die globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen – das hat ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Universität Göttingen aufgezeigt.

Vor allem die Genomeditierung mit Verfahren wie CRISPR/Cas könne helfen, die Landwirtschaft ertragreicher und umweltfreundlicher zu machen. Die Wissenschaftler plädieren dafür, diese neuen Technologien verantwortungsvoll zu nutzen und zu fördern, heißt es. Das Positionspapier wurde in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht.

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„Auch in der Vergangenheit haben Pflanzenzüchtung und andere Agrartechnologien erheblich dazu beigetragen, die Welternährung zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Matin Qaim, Agrarökonom an der Universität Göttingen, der an dem Papier beteiligt ist. Allerdings hätten sich durch den erhöhten Chemieeinsatz auch Umweltprobleme ergeben. Zukünftige Technologien müssten diese Umweltprobleme reduzieren und die Landwirtschaft gleichzeitig robuster gegen Klimastress machen, fordert er. Prognosen zeigen, dass vor allem Kleinbauern in Afrika und Asien unter dem Klimawandel leiden werden.

„Mit Hilfe der Genomeditierung können nun viel gezielter Pflanzen entwickelt werden, die resistent gegen Krankheiten, Schädlinge sowie Hitze und Dürre sind“, sagt Koautor Shahid Mansoor vom Forschungsinstitut für Biotechnologie in Pakistan. Dadurch ließen sich sowohl Ertragsausfälle als auch der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel reduzieren. Bei der Genomeditierung werden bestimmte Gensequenzen ausgeschaltet oder gezielt verändert, ohne dass dabei artfremde Gene eingebaut werden. Das unterscheidet die Genomeditierung von der klassischen Gentechnik. „Die neuen Verfahren werden bereits bei verschiedenen Getreidearten eingesetzt, aber auch zur Verbesserung anderer Nahrungspflanzen, wie Hülsenfrüchte oder lokale Gemüsearten“, beschreibt Mansoor.

„Wir sollten die Fehler, die bei der klassischen Gentechnik gemacht wurden, nicht wiederholen“, fügt Qaim hinzu. Die mangelnde öffentliche Akzeptanz und die hohen Zulassungshürden für transgene Pflanzen hätten zur Konzentration der Forschung auf wenige große Kulturarten und wenige multinationale Konzerne beigetragen. „Wir brauchen mehr Vielfalt und mehr Wettbewerb“, so Qaim. „Genomeditierte Pflanzen ohne artfremde Gene seien aufgrund der größeren Präzision in der Züchtung ebenso sicher wie konventionell gezüchtete Sorten. Insofern sollten genomeditierte Pflanzen anders reguliert werden als transgene Pflanzen.“

In Europa ringt man noch um die Zulassungsregeln für genomeditierte Pflanzen. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Sommer 2018 fallen diese Pflanzen derzeit unter das Gentechnikrecht, was aus Sicht der Autoren des Positionspapiers bedauerlich ist. „Hierdurch werden zukünftige Anwendungen ausgebremst“, so Qaim. Die Regulierung neuer Züchtungstechnologien in Europa hat auch starken Einfluss auf die Entwicklungsländer, so dass viele der Potenziale für die Welternährung nicht genutzt werden könnten, befürchten die Wissenschaftler.

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