Der Düngemittelhersteller Yara hat im zweiten Geschäftsquartal sowie auch im ersten Geschäftshalbjahr 2019 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Wie der Konzern berichtete, führten niedrigere Gaskosten in Europa zu besseren Margen, was im Zeitraum Januar bis Juni eine Steigerung des Nettogewinns auf 326 Mio $ (289 Mio Euro) - nach einem Fehlbetrag von 96 Mio $ (85 Mio Euro) im Vorjahr - ermöglicht hat.
Der Umsatz legte im Vergleichszeitraum um 6,1 % auf 6,42 Mrd $ (5,70 Mrd Euro) und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um gut die Hälfte auf 1,01 Mrd $ (0,90 Mrd Euro) zu.
Der Vorstandsvorsitzende Svein Tore Holsether betonte, dass der Absatz in allen Hauptproduktgruppen gestiegen sei. Das liege auch an den laufenden Wachstumsprojekten. Der Konzern steigerte die Produktion von Ammoniak im Periodenvergleich um 1,6 % auf 4,24 Mio t und die Herstellung von Fertigdünger um 3,7 % auf 10,95 Mio t. Innerhalb der einzelnen Regionen entwickelte sich der produktübergreifende Absatz laut Zwischenbericht allerdings unterschiedlich.
Ein deutliches Plus meldete Yara nur für Brasilien, und zwar von fast 20 % auf 4,13 Mio t. In Europa konnten sich die Verkäufe mit 5,97 Mio t dagegen nur knapp behaupten. In Nordamerika und Asien musste der Konzern Abschläge von 8,5 % auf 1,85 Mio t beziehungsweise 7,0 % auf 1,73 Mio t hinnehmen. Auch im übrigen Lateinamerika ohne Brasilien ging der Absatz deutlich zurück, nämlich um rund 22 % auf 944 Mio t.
Was die langfristigen Aussichten angeht, sieht Yara die Düngemittelindustrie in einem „attraktiven Umfeld“. Aktuell seien die Getreidepreise allerdings vergleichsweise niedrig und die Anforderungen an Ressourceneffizienz und den ökologischen Fußabdruck hoch. Die Geschäftsführung schätzt die Aufstellung des Unternehmens aber nach eigenen Worten als gut ein, um den genannten Herausforderungen zu begegnen. Die Marktbedingungen verbesserten sich durch ein sinkendes Überangebot an Harnstoff und sinkende Gaspreise. Was die genauen Jahresziele angeht, blieb das Unternehmen vage, stellte aber klar, dass Ertragssteigerungen angestrebt würden.