Die EU-Kommission positioniert sich nach dem Votum des Europaparlaments zu Glyphosat neu. Sie schlägt statt 10 Jahren nun eine Verlängerung der Zulassung von 5 bis 7 Jahren vor. Am Mittwoch müssen die EU-Mitgliedstaaten darüber abstimmen.
Bei der weiteren Zulassung für Glyphosat rudert die EU-Kommission zurück. Sie will das Mittel nicht mehr zehn, sondern nur noch fünf bis sieben Jahre in Europa auf dem Markt lassen, zitiert die Deutsche Presseagentur (dpa) am Dienstagabend einen Sprecher der EU-Kommission. Am Mittwoch soll der zuständige Ausschuss der EU-Länder darüber beraten. Ob eine Entscheidung fällt, ist bisher offen.
Kurswechsel kommt kurz nach dem EP-Votum
Der Kurswechsel der Kommission kam am Dienstag nach einer Forderung des Europaparlaments, das Mittel schrittweise bis 2022 zu verbieten und bis dahin nur unter Auflagen nutzen zu lassen. Dieser Beschluss ist nicht bindend, zeigt aber eine mögliche Kompromisslinie für die Beratungen der Mitgliedsländer auf.
Kommission will damit Mehrheit der Mitgliedstaaten erreichen
Der Kommissionssprecher sagte, mit der neuen Linie folge man der Risikoeinschätzung des Europaparlaments. Ob die Kommission ebenfalls Auflagen für die Glyphosatnutzung will, ließ er offen. Ziel sei ein möglichst breiter Konsens der Mitgliedsländer in dem zuständigen Expertenausschuss. Eine Mehrheit für oder gegen die weitere Zulassung war dort zuletzt fraglich, unter anderem weil die nur noch amtierende Bundesregierung keine gemeinsame Position festgelegt hatte.