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topplus Grünland

Grassamen jetzt mit der Gülle raus?

Das Ende der Güllesperrfrist steht vor der Tür. Doch mit der gleichzeitigen Nachsaat auf dem Grünland sollten Sie warten.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Verfahren Grassamen in die Gülle einzumischen und so quasi die Nachsaat mit der Güllegabe in einem Arbeitsgang erledigen zu können, ist eine verlockende Idee. Insbesondere in den niederschlagsreichen Regionen Süddeutschlandes wird die Güllesaat auch bereits seit Jahren praktiziert. Wer Interesse an dem Verfahren hat, sollte allerdings einiges beachten, damit die Güllesaat auch wirklich erfolgreich ist. Tipps gibt Katharina Weihrauch vom Landesamt für Landwirtschaft Hessen.

Nicht zum 1. Schnitt

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Die optimale Keimtemperatur für Grassamen liegt bei 15 °C Bodentemperatur. In Mittelgebirgslagen werden diese erst im Laufe des Aprils erreicht. Wer schon im Februar mit der ersten Gülle Grassamen ausbringt, ist schlicht zu früh dran. Auch der früh ausgebrachte Samen keimt erst bei ausreichender Temperatur(April), wenn sich der 1. Aufwuchs bereits voll in der Vegetation befindet.

Die Konkurrenz durch den Altbestand behindert dann meist die Jugendentwicklung der nachgesäten Gräser, sodass nach dem 1. Schnitt häufig recht schwach entwickelte Keimlinge zum Vorschein kommen, die schnell der 1. Frühjahrstrockenheit zum Opfer fallen. Spätfröste, die 2019 dafür sorgten, dass sich in Hessen der 1. Schnitt um 2 Wochen nach hinten verschob, hemmen die Entwicklung zusätzlich. Daher sollten Sie die Güllesaat frühestens nach dem 1. Schnitt anwenden.

Güllesaat nicht in verfilzte Narben!

Die Methode eignet sich nur für lückige, gut belüftete Grasnarbe. Dort wo die Lücken bereits mit gemeiner Rispe und anderer Begleitvegetation besiedelt sind, werden keine Deutsch-Weidelgrassamen Platz finden. Hier ist daher zunächst die unerwünschte Vegetation zu entfernen, damit Sie die so entstehenden Lücken mit hochwertigen Gräsern auffüllen können.

Eine Bekämpfung der gemeinen Rispe, mittels Striegel, erfolgt optimaler Weise zum trockensten Zeitpunkt im Jahr (Richtung August). Im Sommer wird aber meist keine Gülle gefahren. Zum einen sind hohe Ammoniakverluste zu befürchten und zum anderen stagniert der Aufwuchs häufig trockenheitsbedingt, sodass auch keine Düngebedarf abgeleitet werden kann. Auf Flächen, die stark von Gemeiner Rispe befallen sind, eignet sich das Verfahren daher nicht.

Nur wenn Regen gemeldet ist...

… und dann auch wirklich kurz davor! Die Gülle darf keine feste Kruste um den Samen bilden, denn diese kann zum Verlust der Keimfähigkeit führen. Eine Kruste kann zudem das empfindliche Pflanzengewebe auch nach erfolgreicher Keimung schädigen. Außerdem können die Samen an anderen Pflanzen festkleben, wenn die oben auf dem Pflanzenbestand aufliegende Gülle antrocknet. Niederschlagsmeldungen von 20 eher 30mm sind daher abzuwarten. In den zurückliegenden trockenen Jahren gab es kaum Gelegenheit, um mit dieser Methode eine Nachsaat erfolgreich zu etablieren. Immer fehlte es an ausreichendem Niederschlag.

Für die Güllesaat empfehlen sich Nachsaatmengen von 5 – 10 kg/ha GV mit rotem Etikett (Rotes Etikett: Mittelgebirgslagen-geprüfte Sortenempfehlung). Beachten Sie zudem Folgendes:

  • Ausreichend Niederschlag im Nachauflauf,
  • geeignete Sortenwahl (siehe offizielle Sorten-und Mischungsempfehlung der Länder),
  • einwandfreie Saatgutqualität,
  • Aufwuchshöhe des Altbestandes max. 10 cm.

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