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Ernte läuft

Grassilage dringend erwartet

Im Abstand von vier bis sechs Wochen folgen jetzt auf den aktuellen ersten Schnitt die weiteren Grasschnitte. Sie sind dieses Jahr nach zwei Dürren und Mäuseplagen existenziell.

Lesezeit: 3 Minuten

Der erste Grasschnitt 2020 ist vielerorts schon eingefahren. Dieses Jahr ist er für die Milchvieh-Futterbaubetriebe mehr denn je von entscheidender Bedeutung. Nach zwei Dürrejahren in Folge hat die aktuelle Grassilageernte einen existentiellen Stellenwert für viele Betriebe, teilt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit. Denn die Grundfutterversorgung zahlreicher Milchviehherden war zuletzt stark gefährdet.

„Aktuell müssen viele Betriebe Kompromisse bei der Grundfutterqualität eingehen, um die Tiere überhaupt versorgen zu können“, berichtete am Donnerstag Dr. Christine Kalzendorf, bei der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen Fachreferentin für Grünland und Futterkonservierung. „Das Zufüttern von Stroh gehört zu einem solchen Kompromiss, um das wenige gute Futter zu strecken.“

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Neben der Dürre kam es im vergangenen Jahr zudem durch Feldmäuse oder Tipula, die Larven der Wiesenschnake, vielerorts zu einer sehr starken Schädigung des Dauergrünlandes, so dass große Areale ohne Bewuchs sind.

„Dringend wird jetzt frisches Gras als Sofort-Futter gebraucht, doch auf den Flächen wächst nicht viel“, beschrieb Kalzendorf die aktuelle Situation. „Mit dem ersten Grasschnitt entspannt sich die Situation daher nicht, zumal die Verfütterung der frisch konservierten Grassilage erst vier bis sechs Wochen nach der Ernte beginnen sollte.“ Dann erst sei die Silage gut durchgegoren und damit haltbar.

Fehlender Regen ist das Problem

Die Grünlandernte begann bei zunächst sehr sonniger Witterung. „Das Dauergrünland erreicht in diesen Tagen die für Wiederkäuer notwendigen, strukturgebenden Rohfaseranteile und kann nach einer kurzen Trocknungsphase einsiliert werden“, erläuterte LWK-Grünlandberater Gerd Lange. Hier und da seien die ersten Grünlandflächen gemäht. Die gute Wetterlage sei ein Grund dafür gewesen, aber auch die sehr unterschiedliche Entwicklung der Grasbestände auf dem Grünland.

„Vor allem der fehlende Niederschlag bremst die erwünschte Massebildung“, so Lange. Die Erträge würden aufgrund der Vorschädigung vieler Flächen sehr unterschiedlich ausfallen. „Dort, wo durch Mäuse oder Tipula alles kahl ist, fällt die Ernte aus – leider waren die Nachsaaten oder auch Neuansaaten auf diesen Flächen durch den Wassermangel nicht erfolgreich“, berichtete der LWK-Grünlandexperte.

Rohfasergehalte erreichen 19 und 23 %

Voraussichtlich in den nächsten Tagen werden die Rohfasergehalte der Grünland-Gräser in den verschiedenen Klimaregionen Niedersachsens im günstigen Bereich zwischen 19 und etwa 23 Prozent in der Trockenmasse liegen – das machten Untersuchungen der LWK auf ausgewählten Grünlandflächen deutlich. „Das Futter hat damit einen für Milchkühe guten Futterwert“, sagte LWK-Fachreferentin Kalzendorf. „Damit kann die Siliersaison starten.“ Es bleibe zu hoffen, dass die aktuelle Kaltfront nur kurzer Natur sei und die Grasernte unter Schönwetterbedingungen stattfinden könne.

Im Abstand von vier bis sechs Wochen folgen auf den aktuellen ersten Schnitt die weiteren Grasschnitte. Wie viele es in diesem Jahr werden, ist vom Standort und vom weiteren Witterungsverlauf abhängig. Niederschläge waren in den vergangenen zwei Jahren eindeutig der begrenzende Faktor für das Wachstum. Genügend Wasser während der Wachstumsphase und gute Welkbedingungen bei der Ernte sind die Voraussetzung dafür, dass am Ende Ertrag und Qualität der Grassilage stimmen.

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