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Green Deal könnte kräftigen Rückgang der Pflanzenproduktion verursachen

Durchschnittlich 10 % und 20 % Rückgang der pflanzlichen Agrarproduktion erwarten Forscher als Folge des Green Deals der EU-Kommission.

Lesezeit: 3 Minuten

Nachhaltigkeitsstrategien der Europäischen Kommission dürften die Pflanzenproduktion in der EU spürbar verringern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Folgenabschätzung, in der Universität Wageningen. Über die Folgen für die Tierhaltung berichteten wir bereits.

Die Vorgaben zur Verringerung des Nährstoffüberschusses und des Pflanzenschutzmittelaufwandes dürften demnach in Kombination mit der Anlage von Landschaftselementen auf 10 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche zu einem Rückgang der pflanzlichen Agrarproduktion zwischen durchschnittlich 10 % und 20 % führen. Der Produktionswert soll um mindestens 140 Mrd. € zurückgehen.

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In Abhängigkeit von der jeweiligen Kultur kann die Erzeugung laut der Folgenabschätzung auch bis zu 30 % schrumpfen, so etwa bei Äpfeln, oder aber kaum beeinflusst werden, wie es bei Zuckerrüben der Fall sein soll. Generell werden die Reduktionsziele nach Einschätzung der Wissenschaftler die Produktion in Dauerkulturen stärker verringern als in einjährigen Kulturen.

Zurückgeführt wird das auf die geringere Flexibilität der Erzeuger. In der Folge werden für Produkte wie Wein, Oliven und Hopfen ein großer Preisanstieg und ein Rückgang der Exporte erwartet. Weizen etwa soll sich hingegen nur um 3 % verteuern, die Erzeugung allerdings um 18 % zurückgehen. Zunehmen dürften die Importe von Mais, Raps und Zitrusfrüchten.

CropLife Europe forderte die EU-Kommission mit Blick auch auf die bereits vorliegenden Studien zu den Auswirkungen des Green Deal auf, selbst eine umfassende Folgenabschätzung vorzunehmen. Problemfelder müssten benannt werden, um potentielle Lösungen diskutieren zu können.

Die europäische Nahrungsmittelproduktion bezeichnete der Dachverband als „einen der größten Erfolge“ der Gemeinschaft. Es sei daher nicht nachzuvollziehen, dass diese Errungenschaften nun rückgängig gemacht werden sollten, während sich zugleich Handelspartner darauf vorbereiteten, die entstehenden Lücken zu füllen.

IVA warnt seit längerem

Auch der Industrieverband Agrar (IVA) erneuerte seine Forderung nach einer umfassenden Folgenabschätzung. Hauptgeschäftsführer Frank Gemmer erklärte, es müsse der EU-Kommission zu denken geben, wenn verschiedene wissenschaftliche Abschätzungen zur Farm to Fork-Strategie zu einem „recht einheitlichen“ Ergebnis gelangten. Ein Rückgang der Agrarproduktion und ein Anstieg der Lebensmittelpreise seien nicht „per se“ besser für Umwelt oder Klima.

„Stiefmütterlich“ ist laut Gemmer bislang die Rolle von Technologie und Innovation als wesentliche Treiber von Nachhaltigkeit betrachtet worden. Die Farm to Fork-Strategie werde nur dann erfolgreich sein, wenn Innovationen schnell in der Praxis ankämen. „Da stehen wir uns in Europa durch eine komplizierte und praxisfremde Regulierung oft selbst im Weg“, so der IVA-Hauptgeschäftsführer.

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