Das Thema Glyphosat erfährt ein parlamentarisches Nachspiel im Europäischen Parlament. Die Grünen haben am Mittwoch in Brüssel einen Sonderausschuss zu Glyphosat beantragt. In der wöchentlichen Konferenz der Fraktionsvorsitzenden des Europäischen Parlaments legte die Grünen/EFA-Fraktion gemeinsam mit den Fraktionen S&D und GUE/NGL den Antrag für die Einsetzung eines Sonderausschusses zur Untersuchung des Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat in der EU vor.
"Wir haben ernste Bedenken was die Zulassungsverfahren für Glyphosat und andere Pestizide in der EU angeht. Deshalb brauchen wir einen Sonderausschuss, der untersucht, warum wissenschaftliche Glyphosat-kritische Studien im Bewertungsprozess ignoriert wurden“, begründete die Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Ska Keller ihre Initiative vor der Presse.
Der Ausschuss müsse auch die Rolle der deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und der europäischen Lebensmittelsicherheitsagentur (EFSA) und der EU-Chemikalienagentur bei der Genehmigung von Glyphosat unter die Lupe nehmen.
Ohne die Monsanto-Papiere und die Kampagne von Umweltschützern wäre Glyphosat vermutlich für weitere 15 Jahre zugelassen worden, glaubt Ska Keller. Der Sonderausschuss müsse sicherstellen, dass die Bewertung der Gefahren von Pestiziden und deren Genehmigung künftig vollständig transparent und objektiv seien, forderte die Grünenabgeordnete. „Tricksereien und der Einflussnahme von Konzernen wie Monsanto müssen wir einen Riegel vorschieben," so Keller.