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Neue Züchtungstechniken

Grünen-Parteitag entscheidet über Umgang mit Crispr/Cas

Auf ihrem digitalen Parteitag wollen die Grünen dieses Wochenende klären, wie sie zu neuen Züchtungstechniken stehen. Forscher und Wirtschaftler erhoffen sich eine Rückkehr zu den Fakten.

Lesezeit: 3 Minuten

Um den zukünftigen Umgang mit den neuen Züchtungstechniken (NZT) wie Genome Editing bzw. CRISPR/Cas9 ist eine neue Debatte gestartet. Denn die Grünen wollen sich ab Freitagabend festlegen, wie sie sich hierbei künftig positionieren.

Spannend dürfte das werden, weil das Thema auch innerhalb der Partei durchaus unterschiedlich gesehen wird. Die Süddeutsche Zeitung etwa sprach mit der grünen Heidelberger Stadträtin Dorothea Kaufmann, die Wissenschaftlern recht gibt, dass Genome Editing ein wichtiger Baustein für eine nachhaltigere Landwirtschaft sein könnte. "Wir können als Partei, aber vor allem als Menschen mit Verantwortungsbewusstsein nicht unsere Entscheidungen nach Gutdünken einmal am wissenschaftlichen Konsens ausrichten, wie beim Klimawandel. Und bei der Gentechnik dann diametral dagegen", sagte sie der Zeitung

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Dennoch stemmt sich ein Teil der Grünen gemeinsam mit Ökoverbänden bis zuletzt dagegen. So heißt es in einem aktuellen gemeinsamen Schreiben an die grünen Kreisverbände, es gebe Hinweise auf "erhebliche ökologische und gesundheitliche Risiken". Die Mehrheit der Bürger wolle keine Gentechnik.

Das sieht auch Harald Ebner, Gentechnik-Experte der Grüne, genauso. Gegenüber der taz sagte er, dass viele Soziologen, Bioethiker und Ökologen, aber auch Biologen da sehr kritisch seien. Man dürfe nicht nur Wissenschaftler fragen, die die neue Gentechnik anwenden oder entwickeln. Er fordert laut taz Zulassungsverfahren, die alle Risiken prüfen, und eine Kennzeichnung. Ebner bezweifelt auch, dass sich mit Genome Editing zum Beispiel trockenheitstolerante Pflanzen erzeugen lassen.

Forscher warnen indes in einem Brief an die Grünen, dass NGOs viele Falschinformationen von vermeintlichen gesundheitlichen und ökologischen Risiken verbreiten würden. Die Forscher wünschen sich eine Rückkehr zur faktenbasierten Sichtweise.

Grain Club: EuGH-Urteil verhindert zukunftsfähige Landwirtschaft

Auch der Grain Club beobachtet die Diskussion und begrüßt die innerparteilichen Debatten und die Positionierungen der Grünen. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu den NZT vom 25.07.2018 sowie dessen Konsequenzen sehe man weiter mit großer Sorge.

Die pauschale Einordnung aller Pflanzen, die mithilfe von NZT erzeugt wurden, als gentechnisch veränderte Organismen (GVO), darunter auch solcher ohne artfremde Gene, widerspricht laut dem Grain Club einer mehrheitlichen Empfehlung unabhängiger wissenschaftlicher Einrichtungen wie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

Das Urteil mache die Anwendung der neuen Methoden in der EU und in Deutschland praktisch unmöglich und verhindere ihre vorteilhafte Nutzung für mehr Biodiversität und Nachhaltigkeit sowie eine dem Klimawandel angepasste und zukunftsfähige Landwirtschaft im Sinne der Ziele des European Green Deal, heißt es in einem Offenen Brief.

Dies stehe gesellschaftlichen Ansprüchen an eine nachhaltigere Landbewirtschaftung und Lebensmittelproduktion in Europa entgegen. Damit auch möglichst viele, darunter auch kleine und mittelständische Unternehmen, das Potenzial von NZT für Forschung, Entwicklung und praktische Anwendung nutzen können, wünschen sich Verbände wie DRV, OVID und BVA dringend adäquate rechtliche Rahmenbedingungen.



„Auch bei der Einfuhr von landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus Drittländern, in denen keine Kennzeichnungspflicht für NZT-Produkte ohne artfremde Gene besteht, sind wir durch die aktuelle Rechtslage mit gravierenden Herausforderungen konfrontiert. Wir sehen weltweit eine rasante Entwicklung von marktreifen und zugelassenen Produkten, welche auch eine große Relevanz für die deutsche und europäische Versorgungssicherheit haben“, schreiben die Verbände weiter.

Gleichzeitig stünden derzeit keine belastbaren Nachweismethoden zur Verfügung, um die Ursache der Mutation - natürlich oder technisch induziert - zu unterscheiden. Die Entwicklung entsprechender Methoden treiben u.a. verschiedene deutsche Bundesbehörden aktiv voran. Diese Vorgehensweise begrüßen und unterstützen wir ausdrücklich.

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