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LWK NRW

Grünland jetzt noch nachsäen?

Pflegemaßnahmen im Grünland müssen sich immer den Anforderungen des Standortes anpassen, sagt Martin Hoppe von der Landwirtschaftskammer NRW. Er hat einige Tipps für Sie.

Lesezeit: 3 Minuten

Grundsätzlich präsentieren sich gerade die über Jahre regelmäßig gepflegten und nachgesäten Grünlandbestände in NRW derzeit prächtig und lieferten bislang schon enorme Erträge. Besonders die Nachsaaten im vergangenen Herbst sowie auch im feuchteren Frühjahr waren sehr effektiv und haben die Narben insgesamt hervorragende verbessert.

Probleme mit den ertragsschwachen Ungräsern wie Gemeiner Rispe oder Flechtstraußgras gab es kaum, da diese flachwurzelnden Arten in den trockenen Sommern natürlich ausfielen und die Nachsaaten die Lücken geschlossen haben. Somit sind scharfe Striegeleinsätze und anschließende Nachsaaten kaum erforderlich.

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Zur Info: Die Gemeine Rispe hat nur etwa die Hälfte des Ertragspotenzials von Deutschem Weidelgras. Bei 20 % Flächenanteil Gemeiner Rispe werden demnach 8 bis 10 dt/ha TM Ertragspotenzial vergeben.

Wegen unterbliebener Nachsaaten lückiges Grünland, sollten bei kurzer Narbe möglichst jetzt noch im Herbst durchgesät werden. Dies hat mehrere Vorteile:

  • Lücken werden umgehend geschlossen, es verhindert Spontanbegrünungen mit unerwünschten Arten.
  • Die jungen Gräser können sich bis zum Winter ausreichend gut entwickeln, da die Konkurrenz der Altnarbe zum Herbst abnimmt und die Feuchtigkeit oft ausreicht.
  • Die jungen Gräser sind bereits im kommenden Frühjahr im ersten Aufwuchs ertragsrelevant, während Frühjahrssaaten frühestens zur zweiten Nutzung nennenswerte Erträge liefern.

Eine solche Durchsaat erfolgt mit speziellen Schlitzsaat- oder Direktsaatmaschinen. Das flache Einschlitzen (1 bis 1,50 cm) der Nachsaat (15 bis 25 kg/ha je nach Lückenanteil) sorgt für einen wesentlich besseren Bodenschluss des Saatgutes. Das kann Auflauf und damit den Nachsaaterfolg insgesamt steigern, im Vergleich zur Übersaat, die eher zur Stabilisierung der Narbe mit geringeren Saatmengen (5 bis 10 kg/ha) erfolgt.

Die Durchsaat sollte in lückigen Beständen (mindestens 20 % Lückenanteil) erfolgen, damit die vorzügliche Effizienz dieser etwas aufwendigeren Technik zum Tragen kommt. Sehr dichte, verfilzte Bestände eignen sich dafür nicht. Eine wirtschaftlich orientierte Grünland-Futterproduktion zielt darauf entsprechend dem Standortpotenzial, hohe Erträge und Qualitäten zu erzeugen. Deutsches Weidelgras ist dabei anderen Kulturgräsern pflanzen- und futterbaulich deutlich überlegen. Dies gilt für Nach- wie für Neuansaaten.

Warum Landwirte im Grunde nur Deutsches Weidelgras nachsäen, lässt sich wie folgt erklären:

  • bestes Futtergras,
  • am besten für Weide- und Mähweide geeignet,
  • hohe Nutzungselastizität,
  • relativ hohes Ertragspotenzial,
  • sehr frohwüchsig und konkurrenzstark,
  • sehr schnelle Keimung und Jugendentwicklung,
  • im Grunde einzig nachsaatwürdige Art auf den meisten Standorten in NRW

Sowohl in der von der Landwirtschaftskammer empfohlenen Qualitätsstandardmischung, als auch in den meisten Firmenmischungen, wird in Nachsaatmischungen fast ausschließlich Deutsches Weidelgras verwendet, gegebenenfalls bei Bedarf noch Weißklee.

Alle anderen im Grünland bedeutungsvollen Kulturgräser eignen sich bestenfalls bedingt (Knaulgras, Wiesenlieschgras, Wiesenschwingel) oder aufgrund ihrer sehr langsamen Keimphase und Jugendentwicklung (Wiesenrispe, Rohrschwingel) gar nicht für Nachsaaten.

Bei sehr lückigen Grünlandbeständen (mehr als 30 % Lückenanteil) oder nach sehr intensivem Striegeln können im Rahmen der Durchsaat neben dem Deutschen Weidelgras auch andere Grasarten in einer Mischung, die eigentlich zur Neuanlage von Grünland vorgesehen ist (etwa G II), ausgesät werden. Nach der Keimung der jungen Saaten sollten Güllegaben wegen der Verätzungsgefahr unterbleiben und die Bestände maximal handbreit hoch in den Winter gehen.

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