Auf humosen Standorten oder auf Teilflächen leidet das Getreide teils unter Mikronährstoffmangel. Besonders betroffen ist Wintergerste, danach folgen Winterweizen, Triticale und Winterroggen. Die Böden sind in der Regel ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt, jedoch kann es vor allem auf leichten Böden nach einer intensiven Bodenbearbeitung im Herbst dazu kommen, dass der Boden zu viel Sauerstoff enthält.
Zweiwertige Kationen wie Mn2+ oxidieren dann in höhere Oxidationsstufen und sind nicht mehr pflanzenverfügbar. Gut beobachten kann man diesen Effekt vor allem in den stärker rückverfestigten Fahrspuren, in denen es besser wächst, weil der Boden dort weniger Sauerstoff enthält. Auf schluffigen Böden ist es meist umgekehrt. Sauerstoffmangel führt hier zu schlechtem Wachstum.
Was ist jetzt zu tun?
Sind die Pflanzen bei den Frösten nicht erfroren (erfrorene Pflanzen reißen beim rausziehen über der Wurzel ab), können Sie dem Getreide durch walzen und durch eine Blattdüngung mit Mikronährstoffen und etwas AHL wieder auf die Beine helfen. Neben Mangan empfiehlt sich auch die Gabe von Zink und Kupfer. Geeignet ist u.a. eine Mischung aus 2,0 l/ha Lebosol Mangannitrat + 2,0 l/ha Lebosol Nitromix + 30 l/ha AHL.
Sind kaum noch grüne Blätter da, ist es sinnvoll, die Menge zu teilen und in zwei Wochen nochmal zu fahren. Bei leichten Symptomen ist die halbe Menge ausreichend. Neben den humosen Flächen können auch sehr tonige Standorte mit hohen pH-Werten betroffen sein. Auf besseren Lehm- und Lössböden ist Mikronährstoffmangel in der Regel kein Problem.