Zeitungsmeldungen, wonach die intensive Landwirtschaft für die Überschreitung von Nitratwerten im Grundwasser in Hessen verantwortlich ist, hat der Hessische Bauernverband zurückgewiesen. HBV-Generalsekretär Peter Voss-Fels erklärte vergangene Woche: „Die Düngermenge wird schon seit Jahren nach den Grundsätzen der guten fachlichen Praxis bemessen, das heißt nach Bodenuntersuchungsergebnissen und dem Nährstoffbedarf der Pflanzen.“
In den Gebieten, in denen Grenzwertüberschreitungen festgestellt worden seien, gebe es spezielle Beratungsangebote für Landwirte. Diese Kooperation zwischen Landwirtschaft und Wasserwerksbetreibern habe sich bewährt; das Beratungsangebot trage Früchte.
Die Zeitungsnachricht, wonach bei intensiver Tierhaltung ein Großteil des Stickstoffs als Gülle auf die Felder und dann ins Grundwasser gelangt, ließ Voss-Fels ebenfalls nicht gelten. Gülle sei ein wertvoller organischer Dünger und werde von den Pflanzen in der Vegetation direkt aufgenommen.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und regionale Medien hatten am Montag vergangener Woche berichtet, dass das Grundwasser in Hessen an vielen Stellen durch übermäßiges Düngen nitratbelastet sei. Das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) habe 2010 an landesweit insgesamt 2180 Messstellen zusammen 68 Überschreitungen des Nitratgrenzwertes von 50 mg/l registriert. Das Agrarressort in Wiesbaden erklärte diese Messwerte Medienangaben zufolge mit der intensiven Landwirtschaft in den jeweiligen Regionen. (AgE)