Als dramatische Folge des weltweiten Temperaturanstiegs wird die enorme CO2-Freisetzung aus den nordischen Permafrostböden erwartet, wenn diese auftauen. Forscher der britischen Universität Exeter haben nun mitgeteilt, dass auch heimische Böden gigantische Mengen Treibhausgas freisetzen können.
So sollen im obersten Meter von Deutschlands Ackerflächen rund 2,5 Mrd. t Kohlenstoff gebunden sein, vor allem im Humus. Dieser werde durch Pflügen, Düngen und Umwandlung durch Mikroorganismen freigesetzt. Sollte es künftig um 2 Grad Celsius wärmer werden, werde dieser chemische Prozess beschleunigt und weltweit 230 Mrd. t CO2 freigesetzt, so die Fachleute in ihrer Studie, die im Fachmagazin Nature erschien.
Laut dem Spiegel, der daraus zitiert, werde so noch einmal deutlich, dass die bisherigen CO2-Reduktionen bei Weitem nicht ausreichen, um den Temperaturanstieg zu verhindern. Die Maßnahmen der Staaten müssten den Effekt der CO2-Freisetzung aus Böden berücksichtigen – und entsprechend noch strengere Maßnahmen beschließen, heißt es. Die neue Erkenntnis bedeute, dass die menschengemachte Erderwärmung zu Folgen führt, die eine weitere Erwärmung nach sich ziehen. Die Rede ist von einem Teufelskreis. Und den Verlust von Kohlenstoff aus tieferen Permafrostböden habe man in die Berechnungen noch nicht einmal einbezogen, so die britischen Wissenschaftler.