Der Sommer 2024 war so warm wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen. Das laufende Jahr steuert ebenfalls auf einen Höchstwert zu, meldet der EU-Klimadienst Copernicus in Bonn.
Demnach lag die Durchschnittstemperatur für die drei Monate 0,69 Grad Celsius über dem entsprechenden Vergleichswert für die Jahre 1991 bis 2020. Damit werde der bisherige Höchststand für den Sommer im vergangenen Jahr übertroffen.
Der Juni 2024 war mit einer Oberflächentemperatur von 16,66 Grad Celsius so heiß wie nie zuvor. Im Juli war es ebenfalls überdurchschnittlich heiß. Der August war in Europa der zweitwärmste nach 2022. So lag die durchschnittliche Temperatur auf dem europäischen Festland mit 1,57 Grad über dem Durchschnitt von 1991 bis 2020.
Wir in Deutschland haben das allerdings nicht so extrem gespürt. Die hohen Temperaturen gab es vor allem in Süd- und Osteuropa. Die Fachleute sind jedenfalls sehr besorgt. Steuere man da nicht gegen, würden die in diesem Jahr beobachteten "temperaturbezogenen Extremereignisse" intensiver - "mit noch verheerenderen Folgen für die Menschen und den Planeten".
Laut Copernicus wurde im vergangenen August auch abermals die für das Klimasystem wichtige 1,5-Grad-Marke überschritten. Demnach war es in dem Monat um 1,51 Grad Celsius wärmer als während der vorindustriellen Zeit (Referenzzeitraum: 1850 bis 1900).
Südeuropäer drängen die EU zur mehr Klimaanpassung
Der Süden Europas hat derweil an die Europäische Union appelliert, die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel stärker zu fördern. Beispielsweise müsse die EU-Wasserstrategie zügig vorangetrieben werden. Und bei ihrer Umsetzung seien die lokalen Besonderheiten zu berücksichtigen.
Frankreich, Italien, Malta und Portugal sowie Slowenien, Spanien, Kroatien, Griechenland und Zypern halten es zudem für zentral, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) hinsichtlich der wasserwirtschaftlichen Maßnahmen zu vereinfachen und zu flexibilisieren. Das müsse zum Beispiel auch die Förderfähigkeit von Investitionen in die Bewässerung umfassen.
Die Länder unterstreichen die Wichtigkeit verbesserter Wassermanagementsysteme mit Bewässerungs- und Wasserspeicheranlagen, in denen die Möglichkeiten durch die Digitalisierung genutzt würden. In der Pflanzenzüchtung sei der Einsatz von innovativen gentechnischen Verfahren umfangreicher zu fördern, um besonders klimastabile Pflanzen zu entwickeln. Schließlich müssten sich die EU-Mittelmeeranrainer sowohl untereinander als auch mit nicht-europäischen Staaten in der Region stärker austauschen, um den Wissenstransfer und die Forschung zum Thema zu fördern.
Gewitter im Anmarsch - So wird das Agrarwetter
Unter Tiefdruckeinfluss sorgt eine Kaltfront vor allem in der Osthälfte Deutschlands zunächst noch für kräftige Regenfälle. Nachfolgend stellt sich in frischer Meeresluft eine wechselhafte, frühherbstlich anmutende Witterung ein.
Heute entlang und nordöstlich der Elbe bis zum Nachmittag gebietsweise schauerartig verstärkter Regen, vereinzelt gewittrig. Sonst wechselnd bewölkt und im Tagesverlauf von Westen Schauer oder kurze Gewitter. Höchstwerte nur noch zwischen 17 und 22 Grad. Im Tagesverlauf auffrischender, teils stark böiger Wind aus vorwiegend westlichen Richtungen, an der Ostsee stürmische Böen.
In der Nacht zum Dienstag wolkig bis stark bewölkt mit weiteren Schauern. An den Alpen gebietsweise länger anhaltender Regen. Tiefstwerte zwischen 15 und 9 Grad.
Dienstag
Am Dienstag in der Südosthälfte anfangs noch schauerartige Regenfälle, bis zum Mittag ostwärts abziehend. Nachfolgend bei wechselnder Bewölkung nur vereinzelte, später im Westen und Nordwesten wieder häufiger Schauer. Höchstwerte 17 bis 21 Grad. Mäßiger, in Böen frischer West- bis Südwestwind. An der Küste stürmische Böen.
In der Nacht zum Mittwoch wechselnd bis stark bewölkt und vor allem von der Nordsee bis zur Landesmitte zeitweise schauerartiger Regen. Tiefstwerte 13 bis 7 Grad.
Mittwoch
Am Mittwoch vom Saarland bis nach Vorpommern regnerisch, allmählich in den Südosten verlagernd. Im Nordwesten Auflockerungen und von der Nordsee her aufziehende Schauer, einzelne Gewitter nicht ausgeschlossen. Höchstwerte 14 bis 20 Grad. Mäßiger bis frischer Südwestwind, zeitweise stark böig, an der Küste und auf den Bergen Sturmböen.
In der Nacht zum Donnerstag im Süden und Südosten weiterhin anhaltend regnerisch. An der Nordsee bei wechselnder Bewölkung Schauer. Dazwischen teils gering bewölkt und niederschlagsfrei. Tiefstwerte 10 bis 6, im Bergland 6 bis 2 Grad. An der Küste milder.
Donnerstag
Am Donnerstag in Südostbayern länger anhaltender Regen. Sonst kurze, im Nordwesten längere sonnige Abschnitte mit einzelnen Schauern, an der Nordsee auch Gewittern. Nachmittagswerte zwischen 10 Grad am Alpenrand und 17 Grad auf Rügen. Schwacher bis mäßiger Wind um West.
In der Nacht zum Freitag im Südosten Bayerns weiterhin anhaltender Regen, in den Alpen auf etwas unter 1500 m sinkende Schneefallgrenze. In Küstennähe Schauer, sonst überwiegend trocken. Tiefstwerte zwischen 11 und 2 Grad.
Freitag
Am Freitag von den Alpen bis zum Bayerischen Wald Regen, Schnee oberhalb von 1500 m. In den anderen Regionen abgesehen von einzelnen Schauern trocken und etwas Sonne, besonders im Nordwesten. Im Süden maximal 8 bis 14 Grad, sonst 15 bis 17 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind aus West bis Nordwest.
In der Nacht zum Samstag langsam in die Regionen östlich des Inns zurückziehender Regen, sonst überwiegend trocken. Im Westen teils länger klar, sonst wechselnd bewölkt. Tiefstwerte zwischen 10 und 3 Grad.
Samstag
Am Samstag im südöstlichen Bayern abklingender Regen, aber weiterhin stark bewölkt. Abseits davon meist trocken und vor allem in der Westhälfte auch längerer Sonnenschein. Höchstwerte zwischen 13 Grad am Inn und 19 Grad am Niederrhein. Schwacher bis mäßiger Wind aus Nordwest.
In der Nacht zum Sonntag wahrscheinlich trocken bei wechselnd bewölktem Himmel. Frühwerte zwischen 11 und 3 Grad. Am Sonntag Wolken und Sonne im Wechsel, geringes Schauerrisiko. Höchstwerte 16 bis 21 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind um West. Für das Wochenende unsichere Prognose.
Trendprognose 16. bis 18. September
Wahrscheinlich weiterhin frühherbstlich und leicht wechselhaft.