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Bioanbau weiterentwickeln

Heß: Geringere Erträge des Ökolandbaus relativieren Klimaschutzleistung

Der ehem. Professor Dr. Jürgen Heß betont zwar aus Überzeugung die Vorteile des Ökolandbaus. Eine Anfälligkeit sei aber die Gefährdung der Stickstoff-Fixierung durch Wassermangel im Sommer.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Nachfrage nach Ökoprodukten wächst, der Ökolandbau breitet sich stetig aus und wird politisch gefördert. Doch wie wirkt sich in diesem Marktsegment der Klimawandel aus? Diese Frage stand im Mittelpunkt beim 14. Fachforum Ökolandbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in Isernhagen.

Mit den Herausforderungen und Chancen, die der Klimawandel für die Landwirtschaft und insbesondere den Ökolandbau mit sich bringt, befasste sich Prof. Dr. Jürgen Heß, ehemaliger Fachgebietsleiter Ökologischer Land- und Pflanzenbau der Universität Kassel, in seinem Vortrag.

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Generell stehe der Ökolandbau für eine nachhaltige Landwirtschaft – ein Grund, warum der Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung ihm auch eine Leitbildfunktion attestiere und allgemein sein weiterer Ausbau gefördert werden solle.

Eine groß angelegte Metastudie ging laut Heß der Frage nach der Belegbarkeit der Leistungen des Ökolandbaus für Umwelt und Gesellschaft nach. „Folgende wesentliche Erkenntnisse lassen sich festhalten: Der Ökolandbau erbringt vielfach positive Leistungen für Umwelt und Gesellschaft. Bezogen auf die Fläche ist er gegenüber der konventionellen Landwirtschaft nahezu durchgängig im Vorteil. Bezieht man die Klimaschutzleistung auf den Ertrag, ergibt sich allerdings kein klares Bild. Durch die im Ökolandbau geringeren Erträge wird seine Klimaschutzleistung relativiert“, erklärte Heß.

Gleichwohl habe der Ökolandbau systembedingt (vielfältige Fruchtfolgen, organische Düngung etc.) eine vergleichsweise gute Resilienz gegenüber den Folgen des Klimawandels.

Auch der Ökolandbau muss sich weiterentwickeln

Eine Anfälligkeit des Ökolandbaus ist laut Heß die Gefährdung der Stickstoff-Fixierung durch Wassermangel infolge von Sommertrockenheit. Dies betrifft die gesamte Fruchtfolge. „Nicht allein deshalb muss sich auch der Ökolandbau angesichts des Klimawandels weiterentwickeln“, sagte Heß, „Maßnahmen dazu sind zum Teil bekannt, sie müssen nur noch in die Fläche gebracht werden; zum Teil müssen sie allerdings noch entwickelt werden.“

Wetterextreme nehmen zu

Dr. Christine Kalzendorf, LWK-Fachreferentin für Grünland und Futterkonservierung, wies in ihrem Vortrag darauf hin, dass man sich in Zukunft mehr auf Wetterextreme einstellen müsse – insbesondere auf Trockenheitsphasen.

Im Bereich der Grünlandwirtschaft rücke die Artenvielfalt in den Vordergrund, um den Risiken der Ertragsausfälle zu begegnen. Die Anbausysteme auf Grünland und beim mehrjährigen Ackerfutterbau sind nicht generell in Frage zu stellen, aber zu optimieren. Künftig seien auch neue Arten von Interesse, die durch ihr tiefes Wurzelsystem resilienter gegenüber Dürrephasen sind.

Auch der züchterische Fortschritt ist ihrer Ansicht nach künftig noch mehr zu beachten. „Neben diesen Stellschrauben ist die angepasste Nutzung, Düngung und Bewirtschaftung von Bedeutung. Das Siliermanagement muss sich gleichfalls auf die Bedingungen des Klimawandels einstellen. Das Augenmerk gilt der Vermeidung von Verlusten auf dem Feld, im Silo und auf dem Futtertisch“, erläuterte die Expertin.

Die Anzahl der landwirtschaftlichen Öko-Betriebe wuchs von 2019 auf 2020 laut Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen um 6,5% von 2.115 auf 2.253. Der Zuwachs der Öko-Flächen an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche (LF) stieg 2020 des Weiteren um 11,5% auf 134.574 ha und liegt damit bei 5,2% der gesamten LF. Der Niedersächsische Weg sieht vor, dass der ökologische Landbau bis 2025 auf 10 %, bis 2030 auf 15 % ausgebaut werden soll.

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