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Katastrophe

Heuschreckenplage in Afrika könnte Hungerkrise und Konflikte auslösen

In Ostafrika spielt sich seit Monaten eine Heuschreckenplage mit katastrophalen Ausmaßen statt. Ganze Ernten sind aufgefressen, und die nächste Generation schlüpft schon. Die Hungergefahr steigt...

Lesezeit: 2 Minuten

In Ostafrika spielt sich derzeit der laut Uno „größte Schädlingsbefall seit 70 Jahren“ ab. In Kenia, Somalia oder Tansania fallen Heuschreckenschwärme von der dreifachen Größe Berlins über landwirtschaftlichen Flächen ein. In kürzester Zeit sind die Ernten der Bauern weggefressen, das Vieh steht ohne Gras auf der Weide.

Wie der Spiegel in einem ausführlichen Situationsbericht schreibt, frisst eine Wüstenheuschrecke pro Tag ihr Eigengewicht von zwei Gramm. Ein Schwarm besteht schnell aus hunderten Millionen Einzeltieren. Pro Tag können sie 150 km vorankommen.

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Ursprung der aktuellen Plage ist laut dem Magazin die arabische Halbinsel. Im Sommer 2019 überflogen die Insekten das Rote Meer und erreichten Äthiopien. Die Gegenmaßnahmen seien dort zu spät gekommen und waren unzureichend. Das gebe inzwischen auch die Regierung zu. Warnungen der FAO, dass in Äthiopien 17.000 ha von Heuschrecken befallen seien und nur ein gutes Drittel davon effektiv mit Insektiziden behandelt worden sei, blieben ungehört.

Aufgrund außersaisonalen Regens in Ostafrika hätte sich der Schwarm dann erneut explosionsartig vermehrt. Die erste Welle im Herbst 2019 habe ein Viertel der äthiopischen Äcker und 15 % der Weiden zerstört. Nun drohe die zweite Welle, die noch weitaus schlimmer werden könnte, heißt es. Ein deutscher Fachmann der Welthungerhilfe befürchtet, dass die nächsten Schwärme die 500-fache Kraft der bisherigen haben könnten.

Aufgewacht ist nun auch Kenia. Die Regierung verkündete laut dem Magazin, den Insektizid-Einsatz aus der Luft vervierfacht zu haben. In der Realität bedeute das aber neun statt bisher zwei Flugzeuge und Hubschrauber, für ein Land anderthalbmal so groß wie Deutschland. Dass die Ereignisse „unvorherbar“ gewesen sein sollen, wie von der Regierung behauptet, lassen Experten nicht gelten. Eindringliche Warnungen vor einer Plage habe es schon im Herbst gegeben.

Besonders kritisch könnte die Lage im Bürgerkriegsland Somalia werden, warnen Hilfsorganisationen nach Spiegel-Angaben. Neben dem Terror der Schabab-Miliz, Dürren und Fluten sei die Bevölkerung nicht mehr in der Lage, auch noch gegen zig Millionen Insekten den Kampf aufzunehmen.

Geschätzt 13 Mio. Menschen laufen in Ostafrika nun Gefahr, dass ihre Ernten ausfallen, dass ihr Vieh verhungert und dass durch eine verstärkt einsetzende Migration aus den Heuschreckengebieten politische Konflikte aufflammen, die Lebensmittelpreise explodieren, es zu Verteilungskämpfen kommt, so die Warnung. Und als Nächstes dürften die Schwärme Südsudan, Uganda und Tansania erreichen.

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