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topplus Klimawandel schlägt zu

Hitzewelle mit 40 °C rollt auf Deutschland zu

Erst waren es nur grobe Warnungen, dass es heiß werden könnte. Nun sieht es so aus, als ob die extreme Hitzewelle tatsächlich zu uns kommt. Meteorologen erklären, warum dies das neue Normal wird.

Lesezeit: 5 Minuten

Auf Deutschland kommen in den nächsten Wochen Temperaturen bis zu 40 °C zu. Was Meteorologen vor einigen Wochen noch vage als Möglichkeit ankündigten, könnte nun eintreten.

Heiße Luftmassen aus Nordafrika sind in Spanien und Frankreich angekommen und halten sich dort seit Tagen hartnäckig in einem stabilen Hochdruckgebiet. In Deutschland hatten wir bislang Glück, da hier außerhalb des Hochs noch kühlere Luft einströmt. Sobald sich das Hoch aber nach Osten verschiebt, bekommen auch wir die Warmluft aus dem Süden voll zu spüren.

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Jetstream kommt ins Stocken

Meteorologen sind sich sicher, dass dies eine Folge des Klimawandels ist. Dafür treten die Hitzewellen und heißen Tage inzwischen einfach viel zu oft auf. So genannte kritische Wetterlagen seien in den Sommermonaten beständiger geworden.

Ursache ist der Jetstream in 10 km Höhe. Dadurch, dass die Polarregion wärmer geworden ist, ist das Temperaturgefälle zu den Subtropen geringer. So verlangsamen sich die Höhenwinde. Ein schwacher Jetstream gerät öfter ins Stocken, so dass kühlere Luftsysteme vom Atlantik eher nach Norden abgelenkt werden, erklärt der Deutsche Wetterdienst. Dadurch sei der Weg frei für die beständige Hitze aus dem Süden. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung geht davon aus, dass der Effekt noch zunehmen wird. Extreme Hitzewellen im Sommer dürften bei uns also bald Normalität werden.

Mit jedem weiteren Zehntelgrad globalen Temperaturanstiegs erhöht sich laut den Forschern die Wahrscheinlichkeit für noch heißere Sommer. Es bestehe dringender Handlungsbedarf.

Definition: Dürre herrscht, wenn die Bodenfeuchte an einem Ort geringer ist, als es in 80 % der Jahre um dieselbe Zeit der Fall war. Noch seltenere Werte werden als schwere (90 %), extreme (95 %) oder außergewöhnliche Dürre (98 %) bezeichnet. Im letztgenannten Fall sind die Böden so trocken wie es eigentlich höchstens einmal in 50 Jahren zu erwarten wäre. Werte, die aktuell vor allem im Schwarzwald, Fichtelgebirge, Erzgebirge und Harz erreicht werden.

Schwere Dürre in Italien hausgemacht

Seit Monaten schon leidet Italien unter einer schweren Dürre. Im wasserverwöhnten Norden hatten sich die Menschen stets auf die Flüsse aus den Alpen verlassen. Im Winter wurden die Pisten künstlich beschneit, im Sommer wird reichlich bewässert und die Seen sind für die Touristen gut gefüllt. Nun plötzlich war der Nachschub im Frühjahr ausgeblieben, der Fluss Po fast ausgetrocknet.

Laut Spiegel.de sind die Italiener allerdings auch wahre Wasserverschwender und haben dringend notwendige Modernisierungen der Leitungen auf die lange Bank geschoben. Mit etwa 250 l pro Kopf und Tag verbrauchen Italiener ungefähr doppelt so viel wie die Deutschen. Und dennoch wäre eigentlich genug Wasser für alle da. Nur gingen landesweit gut 40 % des Wassers durch undichte Leitungen auf dem Weg zum Wasserhahn verloren. In manchen Regionen seien es sogar 60 oder 70 %, heißt es.

Dazu kommt die massive Bewässerung von Orangen, Zitronen, Tomaten, Artischocken und anderem Obst und Gemüse nach altem Prinzip: Viel Wasser auf den Boden. Dass es anders geht, zeigten findige Bauern auf Sizilien. Dort setze ein Landwirt computergesteuerte Tröpfchenbewässerung direkt an die Wurzel ein. Statt 2000 l komme er nun mit 200 l aus, berichtete er dem Spiegel.

Die Behörden, die bislang alle Warnungen von Experten ignorierten, würden nun mit Notstand und Verboten reagieren, z.B. für Poolbefüllung, Autowaschen, Rasensprengen etc. Zudem gebe es massive Interessenkonflikte: Die Tourismusbranche will Wasser bis zum Strand in den Seen, Stromerzeuger wollen strömendes Wasser für ihre Turbinen, Bauern beklagen Ernteausfälle und wollen bewässern und die Bürger wollen zu jeder Zeit Wasser aus dem Hahn. Die Herausforderungen sind riesig. Und was Jahrzehnte vernachlässigt wurde kann nicht kurzfristig angepasst werden, so Experten. Die Modernisierung der Leitungen und der Bau neuer Speicherbecken dauere Jahre.

Hohe Waldbrandgefahr

Hohe Temperaturen in Verbindung mit großer Trockenheit und Wind heizen zudem Waldbrände an. Die Gefahr besteht aktuell akut in Deutschland. Nordrhein-Westfalen warnte am Donnerstag, dass die oberste Bodenschicht von etwa 50 cm knochentrocken sei. Ab dem Wochenende bestehe hohe Waldbrandgefahr.

Besonders gefährdet seien warme und trockene Südhänge sowie Fichtenflächen, auf denen zuvor Stürme, Trockenheit oder Borkenkäferbefall zu einer Zunahme von trockenen Holzresten geführt haben, so das Landwirtschaftsministerium. Das Ministerium ruft daher die Bürger zu erhöhter Vorsicht auf – und warnt gleichzeitig vor empfindlich gestiegenen Bußgeldern.

In Portugal, Spanien und Frankreich wüten dagegen bereits große Feuer. 36 Waldbrände sind es z.B. in Portugal. Nach verschiedenen Schätzungen wurden im beliebten Urlaubsland in den vergangenen Tagen zwischen 2.000 und 2.500 ha Wald zerstört. Im Land gilt seit Montag der dritthöchste Notstand. Auch in anderen südeuropäischen Regionen brennen zur Zeit Wälder, zudem führt die Dürre zu austrocknenden Flüssen und Trinkwasser-Knappheit.

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