Wie die untenstehende heutige Übersichtskarte zeigt, warnt das neutrale Pflanzenschutz-Beratungssystem proPlant expert.classic für die Südhälfte Deutschlands vor optimalen Infektionsbedingungen für Ährenfusarium in Weizen und Triticale. Dies gilt ab dem heutigen Freitag bis über das Pfingstwochenende.
Nicht alle Flächen per se gefährdet
Bedeutsam ist die Warnung für alle Schläge, auf denen Weizen und Triticale noch in der Blüte ist und ein erhöhtes Fusariumrisiko hat (z. B. in Maisfruchtfolgen, anfälligen Sorten etc.). Dort, wo es zu den vorhergesagten Wärmegewittern kommt, empfiehlt es sich geeignete Fungizide kurz vor oder nach (+/- 2 Tage) stärkeren Niederschlägen einzusetzen. Die Fusariumpilze benötigten vor diesem Wochenende ausreichend Feuchtigkeit zur Sporenreifung (z. B. auf befallenen Maisstoppeln), was aber gerade im südlichen Bayern und den meisten anderen gelb markierten Regionen in der Deutschlandkarte der Fall war. Dies trifft für viele trockeneren Regionen in der Nordhälfte Deutschlands nicht zu.
Praxistipp: Der Weizen beginnt mit der Blüte bereits, wenn etwa ein Drittel der Ähren aus der Blattscheide herausgeschoben sind. Die Vollblüte ist erreicht, wenn in der Mitte der Ähren der Haupttriebe erste Staubbeutel sichtbar sind. In Triticale dagegen sind bei Blühbeginn die Ähren vollständig geschoben und erste Staubbeutel sichtbar.
Witterung der nächsten Wochen mitentscheidend
Ob später die Symptome von Ährenfusarium in ungeschützten Beständen tatsächlich auftreten, hängt auch von dem Wetter in den nächsten Wochen ab. Folgt eine vielwöchige Trockenphase ohne viel Regen –also ohne Folgeinfektionen –wird dies nicht der Fall sein. Aber darauf sollte man nicht spekulieren! Regnet es hingegen immer mal wieder und bleibt bzw. wird es wärmer besteht das Risiko.
Falls die Schläge ein geringes Fusariumrisiko haben und/oder das Wetter in den nächsten Tagen nicht förderlich für Fusarium wird (z. B. im Nordwesten Deutschlands, wo es kühler und trockener werden soll), geht es aktuell lediglich um den abschließenden Schutz gegen Pilzkrankheiten wie Gelbrost und Braunrost, sofern noch nicht erfolgt.
Generell war das Auftreten von Getreidekrankheiten in Deutschland bislang dieses Jahr eher gering.