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Düngung

Hohe Stickstoffgaben beim Weizen in trockenen Jahren oft sinnlos

Mehrjährige Düngeversuche der IASP-Versuchsstation in Berge belegen unnötige Stickstoffverluste unter niederschlagsarmen Bedingungen - Zusätzliche Nährstoffgaben können sogar zu Mindererträgen führen.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei der Stickstoffdüngung ist vor allem in trockenen Jahren das Optimum schnell erreicht. Das zeigen Düngeversuche, die in den vergangenen Jahren am Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der Humboldt-Universität (IASP) durchgeführt worden sind.Wie der Leiter der IASP-Versuchsstation in Berge, Dr. Andreas Muskolus, am vergangenen Donnerstag bei einer von der Zuse-Gemeinschaft organisierten Feldbegehung erläuterte, führen hohe Stickstoffgaben bei gängigen Weizensorten auf dem lehmigen Brandenburger Sandboden des Versuchsstandortes bei Trockenheit nicht zu Mehrerträgen, sondern im Vergleich zu „normal“ gedüngten Beständen sogar zu niedrigeren Getreideerträgen.

Erhebliche Stickstoffüberschüsse

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Unter normalen Witterungsbedingungen sei der Ertrag schon ab einer Stickstoffdüngung von 135 kg N pro Jahr und Hektar deutlich gesunken. Für Muskolus belegen die Zwischenergebnisse des mehrjährigen Projekts, dass die üblichen Stickstoffgaben im Weizen von rund 180 kg N/ha vergangenen Jahre oft am tatsächlichen Bedarf der Pflanzen vorbeigehen. Die Folge seien erhebliche Stickstoffüberschüsse, die über die Luft oder das Grundwasser in die Umwelt gelangten. Nicht gelten lassen will der Wissenschaftler das mit späten N-Gaben verbundene Ziel hoher Proteingehalte beim Weizen. Er verwies dazu auf bestimmte Weizensorten, die auch bei unterdurchschnittlichen Eiweißwerten und mit moderaten Düngegaben gute Backqualitäten lieferten. Beim Proteingehalt umdenken Muskolus regte mit Blick auf die auch politisch gewollte Begrenzung unerwünschter Stickstoffemissionen vom Acker ein Umdenken im nationalen und internationalen Handel an, wo hohe Eiweißgehalte über dem für gute Backeigenschaften notwendigen Niveau weiterhin mit Zuschlägen honoriert würden. Sinnvoller wären aus seiner Sicht die Nutzung genügsamerer Sorten sowie agronomische Maßnahmen zur effizienteren Stickstoffnutzung ohne Bilanzüberschüsse. Nicht zuletzt mit Hilfe digitaler und teilflächenspezifischer Technologien für die bedarfsgenaue Nährstoffapplikation wären dann gute Erträge bei deutlich minimierten Stickstoffverlusten möglich, so der Agrarwissenschaftler.

Internationales Verbundprojekt

Der am IASP laufende Düngeversuch ist Teil des internationalen Verbundprojekts „Circular Agronomics“, das mit Unterstützung der Europäischen Union Wege zu einer effizienteren Kreislaufwirtschaft und nachhaltigeren Produktionsmethoden erforscht. Die Wissenschaftler am IASP beschäftigen sich neben den Düngeversuchen zur Optimierung der Nährstoffeffizienz ebenfalls mit der Verbesserung der Nährstoffausnutzung durch Abtrennung des mineralischen Stickstoffs aus organischen Düngern und der darauf basierenden Entwicklung eines neuen Düngers. Darüber hinaus untersuchen sie verschiedene emissionsarme Methoden zur Gülleausbringung, darunter den Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren sowie die Unterfußdüngung mit Flüssigmist.

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