Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schlägt Alarm für die arabische Halbinsel. Dort habe die Degradation der Böden, also die deutliche Verschlechterung ihres Zustands, ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen.
Die FAO verweist auf Ergebnisse einer von ihr durchgeführten Studie, wonach im arabischen Raum mehr als 46 Mio. ha landwirtschaftliche Nutzfläche gefährdet sind. Das seien zwei Drittel der Gesamtfläche, die dort von Schädigungen durch den Menschen betroffen seien.
Die FAO schätzt, dass weltweit insgesamt 1,66 Mrd. ha Land durch menschliche Aktivitäten degradiert werden. Mehr als 60 % davon seien landwirtschaftliche Flächen, einschließlich Ackerland und Weiden.
Geschädigte Flächen unbedingt wiederherstellen
Angesichts der Tatsache, dass 95 % der weltweiten Nahrungsmittelproduktion vom Boden abhingen, stelle die weitverbreitete Degradation die Agrar- und Ernährungssysteme vor erhebliche Herausforderungen, warnte die FAO. Die Studie unterstreiche die dringende Notwendigkeit, betroffene Flächen wiederherzustellen und die Ernährungssicherheit zu verbessern.
So könnte die Wiederherstellung von 26 Mio. ha degradierter Ackerflächen in der arabischen Region die Ertragslücke bei Ölpflanzen um bis zu 50 % verringern und das Ertragspotenzial von Getreide-, Wurzel- und Knollenkulturen deutlich steigern.
Nachhaltigkeit berücksichtigen
In ihrer Studie fordert die FAO integrierte Lösungen, um Bodendegradation zu verhindern, zu reduzieren und umzukehren. Den Schwerpunkt legt sie dabei auf eine nachhaltige Boden-, Land- und Wasserbewirtschaftung.
Zugleich wird die internationale Gemeinschaft aufgefordert, der Transformation des Agrar- und Ernährungssystems Vorrang einzuräumen, um das durch die UN-Nachhaltigkeitsziele 2015 eingeführte Ziel der Landdegradationsneutralität (LDN) zu erreichen, die Produktivität zu steigern, die biologische Vielfalt zu erhalten und die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen.