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Insektenpopulationen lassen sich schnell wieder aufbauen

Mit einfachen Maßnahmen kann man die Insektenpopulation nachweislich wieder hochbekommen. Davon ist der Biologe für Freilandökologie Dr. Jürgen Esser überzeugt. Bereits einjährige Blühstreifen würden für eine Wiederbelebung der Nahrungskette und eine hohe Biomasse an Fluginsekten sorgen.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit einfachen Maßnahmen kann man die Insektenpopulation nachweislich wieder hochbekommen. Davon ist der Biologe für Freilandökologie Dr. Jürgen Esser überzeugt. Bereits einjährige Blühstreifen würden für eine Wiederbelebung der Nahrungskette und eine hohe Biomasse an Fluginsekten sorgen.


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Im Rahmen eines Versuchs in der Pfalz hatten Forscher nach Angaben des Biologen im vergangenen Jahr mehrere Blühflächen parallel zum großflächigen Kartoffelanbau in Form von 5 m breiten Streifen bis zu einem halben Hektar angelegt. Bereits in der ersten Saison hätten sich zwischen 2,1 Millionen und 3,6 Millionen flugaktive Insektenindividuen je Hektar Blühfläche angesiedelt. Hinzu kämen die nicht registrierten Arten, die am Boden lebten.


„Wir hoffen, dass sich die Population in den kommenden Jahren noch vergrößern wird“, erklärte Esser. Die zu findenden Insektenarten seien zwar nicht sonderlich spezialisiert; dennoch habe man deutliche Zeichen für die Reinitialisierung der Nahrungskette feststellen können.


Auffällig sei beispielsweise gewesen, dass sich Vögel beim Jagen auf die Blühflächen konzentriert hätten. „Den benachbarten Gemüseflächen blieben sie dagegen fern, da es dort nichts zu holen gab“, berichtete der Ökologe.


Zum Artenrückgang im Allgemeinen merkte er an, dass diese Entwicklung in der Landwirtschaft bereits seit Längerem bekannt sei und schon seit mehreren Jahren Forschungsprojekte zur Umkehrung dieser Tendenz liefen. „Was für mich jedoch neu ist, ist die Erkenntnis, dass die Artenvielfalt auch in Naturschutzgebieten massiv abnimmt“, berichtete Esser. Die Gründe hierfür seien noch nicht klar. In der Wahrnehmung spiele dieser Aspekt allerdings keine große Rolle, sondern nur die mit der Landwirtschaft verknüpften Entwicklungen.

 

Mehrjährige Blühstreifen optimal für die Artenvielfalt


Auch die Artenvielfalt von Insekten lässt sich Esser zufolge durch Blühstreifen erhöhen, allerdings nur in mehrjährigen Maßnahmen. Als sehr unvorteilhaft für die Biodiversität erwiesen sich dagegen einjährige Streifen, die sich vielmehr als „ökologische Falle“ auswirkten und negative Effekte auf den Bestand hätten.


„Bei mehrjährigen Projekten können sich vielfältigere Populationen aufbauen, denn spezialisierte Insektenarten brauchen mehr Zeit“, erklärte der Forscher. Sie müssten den Blühstreifen zunächst finden und sich dann entwickeln. Er berichtete von einem in Sachsen durchgeführten Bayer - „Food-Chain“-Projekt im Obstbau, das von 2012 bis 2016 lief. Hier habe man sich auf das Vorkommen der Tierarten auf einem 2 m breiten und 200 m langen Steifen fokussiert.


Seien in den ersten beiden Jahren gerade mal zwei Erdhummelarten verzeichnet worden, so hätten die Artenzahl und die Gesamtmasse der Hummeln dann im dritten Jahr deutlich zugenommen. An Fluginsekten hätten Wildbienen als wichtige Bestäuber, ebenso Stehfliegen, Aculeate Wespen, Raupenfliegen, Schmetterlinge und Bohrfliegen im Zentrum der Beobachtung gestanden. Rund 10 % der in Deutschland lebenden Arten hätten die Forscher auf diesem einen Blühstreifen in Sachsen gesichtet.

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