Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Entomologische Verein Krefeld (EVK) haben am Mittwoch artenspezifische Auswertungen zur Lage von Fluginsekten in Deutschland vorgestellt. Gleichzeitig beschäftigt sich die Umweltministerkonferenz mit dem Eckpunktepapier zum „Aktionsprogramm Insektenschutz“ der Bundesregierung.
„Die Bestände von Bienen, Schmetterlingen und Käfern befinden sich im Sturzflug. Ein entscheidender Grund für das dramatische Insektensterben in Deutschland ist die ständige Intensivierung der Landwirtschaft", sagte Jörg-Andreas Krüger, Geschäftsleiter Naturschutz beim WWF Deutschland. Falls Insekten nicht direkt durch Insektizide sterben, fehlten ihnen Lebensraum und Nahrungsgrundlagen. "Pestizide vernichten die Wildkräuter, Gräser und Grünstreifen. Enge Fruchtfolgen auf den Äckern führen zu Fehlernährung der Insekten. Da Insekten wichtige Nahrungsgrundlage für viele Vögel und Amphibien sind, verschwinden auch diese zunehmend aus unseren Landschaften."
Das „Aktionsprogramm Insektenschutz“ wird laut Krüger nur dann zum Lebensretter für Biene und Co., wenn Umweltministerium und Bundeslandwirtschaftsministerium Hand in Hand arbeiten. Sonst drohe Insektenschutz auf Sparflamme und der rette keine Biene, so der Umweltschützer. "Das Thema Pestizidreduktion ist der Lackmustest dafür, wie ernst beide Ressorts - und damit die Bundesregierung insgesamt - das Insektensterben vor unserer Haustür nehmen. Ohne wirksame Maßnahmen zur Pestizidreduktion kein wirksamer Insektenschutz.“