Beratungen
Insektenschutzgesetz droht ohne Anpassung durchgewunken zu werden
Die Bauern sind in großer Sorge, dass die Bundesregierung das Insektenschutzgesetz ohne Berücksichtigung der Einwände aus der Praxis durchzieht. Auch der baden-württembergische Weg ist in Gefahr.
Bereits im Herbst 2019 hat die Bundesregierung ein „Aktionsprogramm zum Insektenschutz“ beschlossen. Darin wurde auch ein Insektenschutz-Gesetz angekündigt, das verbindliche Vorgaben für den Insektenschutz schaffen soll.
In Kürze werden auf politischer Ebene weitere Beratungen zum Aktionsprogramm sowie dem Insektenschutz-Gesetz erwartet. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) und der Landesbauernverband Baden Württemberg (LBV) befürchten, dass das Gesetz ohne substantielle Änderungen angenommen werden könnte und somit seinen Zweck verfehlt.
WLV-Präsident Hubertus Beringmeier betont daher, dass der Schutz von Insekten und die Förderung der Biodiversität von den Landwirten maßgeblich mitgetragen würden. Der Schutz der Biodiversität sei doch die Grundlage für das Wirtschaften auf den Höfen. „Folglich lehnen wir nicht die Zielsetzung zum Insektenschutzgesetz ab, sondern vielmehr die darin vorgesehenen ordnungsrechtlichen Maßnahmen“, erklärte der Landwirt am Montag.
Er mahnt, dass die durch das Gesetz beabsichtigten Verbote und das generelle Unterschutzstellen von Naturschutzflächen dem Ziel, etwas für die Insekten zu tun, sogar entgegen stünden. „Wir fordern stattdessen von der Politik kooperative Ansätze, denn Insektenschutz funktioniert nur mit uns Landwirten. Kooperation bedeutet für mich auch, alle Verursacher in die Pflicht zu nehmen. Insektenschutz muss gesamtgesellschaftlich diskutiert werden, um langfristige und erfolgreiche Lösungsansätze zu garantieren“, so Beringmeier.
Stimmen aus Schleswig-Holstein
Rukwied sieht baden-württembergischen Weg gefährdet
Besorgt zeigt sich auch LBV-Präsident Joachim Rukwied. Er sieht u.a. die erst im Juli 2020 beschlossenen Änderungen im Naturschutzgesetz und dem Landwirtschafts- und Landeskulturgesetz in Gefahr.

Joachim Rukwied (Bildquelle: privat)
Die Bauern hätten sich an dem Prozess beteiligt und die Landwirtschaft stehe weiterhin zu den Maßnahmen für mehr Artenschutz. Die Bundesregierung dürfe nun aber mit ihrem geplanten Insektenschutzgesetz den baden-württembergischen Weg nicht gefährden, sondern müsse die Kooperation zwischen Naturschutz und Landwirtschaft anstreben, so Rukwied.
Der Landwirt erinnert daran, dass das Artenschutzpaket der Landesregierung für die baden-württembergische Landwirtschaft einen gewaltigen Kraftakt bedeute. Die Sorgen der Bauernfamilien seien auch heute noch groß, da die Vorgaben sehr hoch sind. „Würde jetzt das geplante Aktionsprogramm Insektenschutz der Bundesregierung eins zu eins umgesetzt, wäre das ein Schlag ins Gesicht für den kooperativen Weg Baden-Württembergs.“ Das geplante Bundesgesetz basiert seiner Einschätzung nach hauptsächlich auf Auflagen und Verboten, welche die Förderfähigkeit massiv einschränken würde.
„Kooperation statt Verbote hat oberste Priorität. Der kooperative Naturschutz ist dafür ein geeigneter Weg, der Anreize für unsere Betriebe in Feld und Flur schafft“, sagt Rukwied. Es sei zwingend notwendig, dass die Landwirte finanzielle Planungssicherheit haben, um diese Leistungen für die Gesellschaft weiter erbringen zu können.
Mein Standpunkt 👇 https://t.co/nuUlH99oMS
— Joachim Rukwied (@JRukwied) October 28, 2020
Mehr zu dem Thema
von Guido Müller
Wenn sich Herr Ruckwied
schon mit der Raute vor dem Bauch präsentiert, dann erkennt man den Hintergrund. ----- "Insektenschwund" gab es zu meiner Kindheit und Jugend nicht. Erst mit den staatlichen Vorgaben, Gesetzen und Verordnungen mit studierten Beratern zur modernen Landwirtschaft wurden Grundlagen des ... mehr anzeigen Insektenlebens vernichtet. Ich habe den Artikel von Prof. Kunz: "Natur darf man eben nicht sich selbst überlassen!" gelesen und stimme dem Voll und Ganz zu. Es gibt mittlerweile zu viele Brachflächen die vorher teilweise unter schwierigsten Bedingungen und / oder von vielen Nebenerwerbsbauern betrieben wurden. Ehemals intakte Obstfelder oder Weinbergslagen sind nun nur noch Hecken und Gebüsch ohne blühende Bäume oder offene Bodenstrukturen, die den entsprechenden Tieren und Insekten Lebensraum boten. ----- Was von Politik und Verbänden gebracht wird sind Plazebo-Reden. Nutzlos und nichtssagend. Erkenntnisse zu den Vorteilen vergangener Zeit können und wollen die heutigen Forderer nicht sehen. Dies wäre ein Eingeständnis ihrer Unfähigkeit. weniger anzeigen
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von Gabriele Kohnz
Blauäugig
Die Landwirtschaft meiner Kindheit ja die war voll von Insekten und Vögeln und Niederwild! Die Landwirtschaft meiner Kindheit kannte keine Pestizide,Herbizide, Insektizide,Fungizide und Mist statt Gülle! Die Landwirtschaft meiner Kindheit war auch nicht geprägt von größer, weiter, ... mehr anzeigen höher! Die gesunden Betriebe waren nicht reich aber schuldenfrei. Die Traktoren wurden nicht größer gekauft als benötigt und noch bar oder in wenigen Raten bezahlt. Alles das gibts heute nicht mehr. Warum? Weil die Einflûsterungen von Saatgutfirmen, Düngemittelherstellern und Chemiekonzernen und Landmaschinenherstellern mehr gehört wurden als die jahrzehntealte Erfahrung der vorhergehenden Generationen. Dazu das große Vorbild Holland zur Massenproduktion von Tieren unter beschämenden Bedingungen! Und wo sind unsere tollen Helden aus Holland jetzt? 17 Millionen Einwohner und 12 Millionen Schweine! Da wird doch keiner mehr behaupten das die alle von der holländischen Bevölkerung gebraucht werden! Also nicht immer auf andere schieben! Selber denken statt Lobbisten folgen und besser klein und fein als Groß und nur Schein weniger anzeigen
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von Willy Toft
Dann müssen wir klagen, denn das ist Enteignung!
Was will uns dieser Bundesregierung noch alles antun, um nur für eine kleine Bevölkerungsgruppe gut dazustehen? Absurdistan lässt grüßen, die bauern haben schon lange das Vertrauen in die Politik verloren. Wenn das Gesetz so durchgewunken wird, setzt es dem ganzen Handeln gegenüber ... mehr anzeigen den Bauern die Krone auf! weniger anzeigen
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von Günter Schanné
Eine Nutzungseinschränkung
zum Wohle der Allgemeinheit ist 1. keine Enteignung und fällt 2. vor Gericht hinten runter, weil sie verfassungskonform ist. Sie ist verhältnismäßig, geeignet und zumutbar angesichts der Flächenprämie, die dafür bezahlt wird.
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von Bernd Nienhaus
Nur Hunger hilft!
So schrecklich es auch ist. Nur wenn unsere Wohlstandsgesellschaft Hunger leiden wird, würde sich die Einstellung ändern. Aber Geschichte wiederholt sich. Früher oder später werden wir an unserer Dekadenz zugrunde gehen. Maximal einen kleinen Knochen wird man den Landwirten hinwerfen ... mehr anzeigen und dann das Gesetz verabschieden. Und dann zuckt die “Berufsvertretung“ wieder nur mit den Schultern. Alles bekannt in der letzten Zeit. Es geht nur miteinander und nicht nur nach ideologischen Wählerstimmen. Ihr setzt unseren sozialen Frieden aufs Spiel! weniger anzeigen
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von Hermann Sudhop
Welches Konzept hat denn der
Bauernverband zum Insektenschutz? Besonders hinsichtlich der Kosten der Massnahmen und deren Finanzierung?
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von Josef Doll
Wann merken WIR
dass wir nichts mehr zu melden haben! Wir Bauern sind wie in dem Mittelalter " Leibeigene " nicht mehr im Sinne der Leibeigenschaft aber im Sinne der Bevölkerung und somit der Politik. Denn so werden Wir behandelt. Die NGOs fordern die Politk gehorcht ( weil es große ... mehr anzeigen Bevölkerungsschichten "Wählerstimmen " hinter sich weiss und nur diese Zählen. Wenn ich so Äußerungen von großen Umweltverbände höre das der Wald nicht mehr genutzt werden darf. Oder die Forderungen die die Zukünftige "gute fachliche Praxis " nicht unter EU Biolabel sehen. Wir Landwirte das unweigerliche mit 80 Stundenwochen verhindern wollen können WIRS ? Somit müssen wir wohl einsehen das nur der Bauer der eine Rechtabteilung hat und im Bundestag , Landtag , oder Rundfunk sitzt und so seine Politische Zukunft des 500 Mann Landwirtschaftlichen Betriebs sichert . Nur diese Landwirtschaft kann sich den Forderungen der NGOs wiedersetzten oder falls Sie etwas durchsetzen auch den Geldlichen Ausgleich dafür Erfolgreich fordern. weniger anzeigen
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von Rudolf Rößle
Wie ich
schon sagte: Ein Jahr lang EU weit keine Lebensmittel mehr anbauen und die Welt sieht wieder anders aus.
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von Renke Renken
Deutschland
hat schon vor 20 Jahren angefangen sich abzuwickeln, der Prozess ist offensichtlich nicht mehr umkehrbar und nimmt jetzt an Fahrt auf......
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von Günter Schanné
Deutschland
wird weiter bestehen. Unsere Landwirtschaft wird an den Bedarf der Umwelt angepasst. Wer will, kann mitmachen.
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von Wilhelm Grimm
Herr Rukwied und Herr Peatow haben sich fürchterlich geirrt,
als sie gemeinsam nach dem Gespräch mit der Kanzlerin gesagt haben, dass bei der Diskussion um das Nitrat nichts mehr zu machen wäre, wohl aber beim Insektenschutzgesetz. ( so meine Erinnerung). Bei den Messstellen hat sich nun doch einiges getan und wird sich noch mehr tun müssen. ... mehr anzeigen Wie wäre es damit, wenn sich DLG, Bauernverbände, LsV, alle Bauern gemeinsam mit Wissenschaftlern gegen die gezielte Meinungsmanipulation des BMU, der grünen NGOs und der Massenmedien stemmen würden? Oder sind unsere Verbände erneut nicht im Bilde ? weniger anzeigen
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von Gerd Uken
Da hat man etwas unterstützt
Was sich jetzt nicht mehr stoppen lässt vom Verband aber das Vomksbegehren erfolgreich gestoppt??
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von Rudolf Rößle
Bei uns
will man extensivieren und Naturreservate ausbauen und in unserer nächsten Stadtgemeinde will man das Gewerbegebiet um 100 ha erweitern.
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von Martin Burose
Vernichtung von Grund und Boden
Wenn Landwirtschaft jeden Tag 50 ha Land kleiner wird durch Siedlungs- , Gewerbe-, oder Straßenbau, müsste das Problem rein statistisch gesehen doch kleiner werden. Vielleicht hilft den Insekten ja das Baulandmobilisierungsgesetz!!
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