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Insektensterben: Schulze will Pflanzenschutzmitteleinsatz begrenzen

Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat am Mittwoch ihre Maßnahmenvorschläge für das im Koalitionsvertrag vereinbarte „Aktionsprogramm Insektenschutz“ vorgestellt. Im Zentrum ihrer Vorschläge stehen ein grundlegender Wandel beim Fördersystem für die Landwirtschaft und beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat am Mittwoch ihre Maßnahmenvorschläge für das im Koalitionsvertrag vereinbarte „Aktionsprogramm Insektenschutz“ vorgestellt.

 

Im Zentrum ihrer Vorschläge stehen ein grundlegender Wandel beim Fördersystem für die Landwirtschaft und beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. Nach einer Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung will die Ministerin einen überarbeiteten Vorschlag innerhalb der Bundesregierung abstimmen und ins Kabinett einbringen.

 

„Um das Insektensterben aufzuhalten, brauchen wir mehr Lebensraum für Insekten, weniger Pestizide und eine klügere Agrarförderung. Das heißt: Wir sollten eine Landwirtschaft fördern, die den Insekten nicht schadet, sondern ihr Überleben ermöglicht“, so Schulze. Eine Chance hierfür biete die laufende GAP-Reform.

 

Daneben zielen die Vorschläge des Umweltministeriums auf eine grundlegende Änderung im Umgang mit PSM. „Wenn wir Insektenschutz ernst meinen, müssen wir den Einsatz von Pestiziden aller Art deutlich verringern“, so Ministerin Schulze. Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat gefährden ihrer Überzeugung nach nachweislich die biologische Vielfalt. Die Bundesregierung habe sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt den Glyphosateinsatz grundsätzlich zu beenden.

 

Darüber hinaus will das Bundesumweltministerium den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln generell umwelt- und naturverträglicher gestalten. Im Zulassungsverfahren und in der Zulassungspraxis von Pflanzenschutzmitteln soll der Insektenschutz gestärkt werden. Zulassungen sollen künftig daran geknüpft werden, dass es Schutzflächen für Biodiversität gibt. In ökologisch besonders schutzbedürftigen Bereichen soll es Anwendungsverbote geben.

 

Weitere Vorschläge zielen auf Gesetzesänderungen zum Schutz von Gewässerrandstreifen, zur Unterschutzstellung von Biotopen wie artenreichem Grünland und Regelungen zur Eindämmung der Lichtverschmutzung ab.


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Hartelt fordert Ausgewogenheit des Aktionsprogramms Insektenschutz


Der DBV-Umweltbeauftragte Eberhard Hartelt betont hierzu, dass der Schutz von Insekten auch für die Landwirte im eigenen Interesse ein wichtiges Anliegen sei und die Bereitschaft vieler Landwirte zur Umsetzung von Insekten fördernden Maßnahmen stetig zunimmt. „Die Vorschläge des Bundesumweltministeriums für ein Aktionsprogramm Insektenschutz müssen auch die ökonomischen Herausforderungen der Landwirtschaft berücksichtigen“, mahnte Hartelt.


Zudem vermisst der DBV-Umweltbeauftragte bei der neuen Insektenschutzstrategie des Umweltministeriums Ausgewogenheit der Vorschläge: Während im Bereich der Landwirtschaft mit enormer Regelungstiefe und Verbotsdichte Maßnahmen vorgeschlagen würden, beschränke sich das Aktionsprogramm bei anderen Handlungsfeldern zu sehr auf vage Prüfaufträge, Appelle und Wettbewerbe. Hartelt wörtlich: „Beim Schutz der Insekten dürfen aber keine Handlungsfelder außer Acht gelassen werden, wie etwa der Klimawandel, der Flächenverbrauch, die Mobilität und auch Privatgärten und Kommunen.“


Der DBV entwickele in verschiedenen Biodiversitäts-Projekten praxistaugliche und wirtschaftlich tragfähige Naturschutzmaßnahmen zur Förderung von Insekten, die auch in der europäischen Agrarpolitik verankert werden sollen. Dieses Bestreben wird der Berufsstand laut Hartelt weiter intensivieren.

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