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Ist eine Düngung von Getreide im Herbst erforderlich?

Im Herbst gilt es, die neue Saat optimal versorgt, gesund und mit wenig Schädlingsbefall in die späte Jahreszeit zu schicken. Unser heutiger Tipp dreht sich um die Düngung.

Lesezeit: 4 Minuten

Unser Autor: Dr. Ulrich Lehrke, LWK Niedersachsen

Die Hitzewellen und die regional extrem niedrigen Niederschlagsmengen erschwerten die Rapsaussaat in diesem Jahr enorm. In vielen Fällen war eine ordentliche Saatbettbereitung aufgrund der ausgetrockneten Böden kaum möglich. Einige Anbauer entschieden sich, den Raps später zu säen – teils erfolgte die Aussaat erst um den 10. September.

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Die Saat von Getreide ist regional in vollem Gang. Hoffentlich folgt nun maßvoller Niederschlag, der einen guten Auflauf ermöglicht.

Um die Bestände gut an den Start zu bringen, ist es im Herbst wichtig, den Raps und das Getreide optimal mit Nährstoffen zu versorgen. Denken Sie auch an die Kontrolle von Schädlingen und Krankheiten. Unabhängige Experten geben Ihnen Tipps dazu.

Tipp 1: Düngen oder nicht?

Die Möglichkeit, das Wintergetreide im Herbst mit Stickstoff zu versorgen, wurde durch die aktuellen Regelungen der Düngeverordnung stark eingeschränkt. Grundsätzlich darf man nur noch Wintergerste nach einer Getreidevorfrucht bis Ende September düngen. In den „Roten Gebieten“ ist die Düngung auch von Gerste grundsätzlich untersagt. Ausgenommen von diesem Verbot sind nur Komposte, Champost sowie Mist von Huf- und Klauentieren.

Dass Wintergetreide nach Blattvorfrüchten im Herbst generell nicht gedüngt werden darf, ist in der Regel kein Problem. Denn in den meisten Fällen besteht auch kein Düngebedarf, weil die Blattfrüchte eine sehr gute Wurzelentwicklung des nachfolgenden Wintergetreides ermöglichen. Darüber hinaus liefern die Erntereste von Raps, Rüben, Körnermais und Leguminosen viele Hauptnährstoffe zurück.

Sobald jedoch Wintergetreide nach Getreide steht, wird die Wurzelbildung behindert. Zudem bindet das Stroh vor allem Stickstoff. Dies führt bei pflugloser Bestellung zu einem hohen N-Düngebedarf – vor allem beim Stoppelweizen. Wer dagegen zur Saat pflügt, kann die Immobilisierung von Stickstoff begrenzen. Gleichzeitig fördert die intensive Bodenlockerung die Mineralisation. Eine Pflugfurche zur Gerste sorgt auf besseren Böden dafür, dass eine N-Düngung im Herbst nicht erforderlich wird.

Auf leichten Böden ist es vielfach allerdings sinnvoll, die Wintergerste im Herbst mit Stickstoff zu versorgen. Meist reichen etwa 20 bis 30 kg N/ha aus. Denken Sie daran, die Herbstgabe im Frühjahr vom Bedarfswert abzuziehen. Führen Sie die Düngung möglichst nach der Aussaat „auf Kopf“ durch. Dies kann im günstigsten Fall mit Diammonphosphat (DAP) erfolgen, um auch den P-Düngebedarf der Gerste abzudecken. Zur Sicherung einer guten Pflanzenentwicklung und Bestockung reichen ca. 30 bis 50 kg/ha Phosphat aus (0,7 bis 1,0 dt/ha DAP).

Eine Phosphatdüngung ist meist auch bei Weizen nach Weizen sinnvoll, besonders wenn die Bodengehalte in B oder im unterem C-Bereich liegen. Für die P-Versorgung eignet sich dann z.B. Triple-Superphosphat (TSP). Bei pfluglosem Anbau von Stoppelweizen können Sie im Herbst auch Kompost oder Champost düngen. Die Maßnahme kann man am besten bereits vor der Saat durchführen, oder aber als Kopfdüngung (direkt nach dem Auflaufen bis Ende Oktober).

Spurennährstoffe nicht vernachlässigen

Neben einer guten Versorgung mit Stickstoff und Phosphat ist es besonders bei Wintergerste wichtig, im Herbst den Spurennährstoff Mangan im Blick zu haben. Ein Mangel ist zu erwarten, wenn auf leichten Böden durch Trockenheit und hohe pH-Werte die Nährstofffreisetzung behindert wird. In diesen Fällen ist eine Blattdüngung angeraten. Führen Sie diese etwa ab dem Beginn der Bestockung ab Ende Oktober durch.

Auf Mangelstandorten muss man je nach Pflanzenversorgung mehrfache Behandlungen u.a. mit Mangansulfat oder Mangannitrat einplanen. Wer eine Blattanalyse durchführt, weiß, ob auch andere Nährstoffe im Mangel sind.

Im nächsten Teil am Freitag gehts um Virusgefahr im Herbst.

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